Das erste Ferien-Opfer: Dackel einfach ausgesetzt

München - Der schwarze Dackel-Mischling sitzt völlig verstört im Hundehaus des Münchner Tierheims. Er heult und zittert, ist schreckhaft und will nicht fressen. Die Pfleger haben den traurigen kleinen Kerl „Lucky“ genannt.
„Er ist unser erstes Ferien-Opfer“, sagt Judith Brettmeister, Sprecherin des Tierschutzvereins. Luckys Besitzer haben den Hund an einen Pfosten angebunden und im Stich gelassen.
Dienstagvormittag in der De-la-Paz-Straße am Hirschgarten: Passanten beobachten, wie ein Auto hält, jemand aussteigt und einen Hund an einem Pfahl anleint. Dann steigt der Besitzer wieder in seinen Wagen – und gibt Gas.
Zurück bleibt ein wimmerndes Bündel auf vier Beinen. Lucky.
Die Zeugen verständigen die Polizei, die Beamten schalten die Tierschützer ein. Sie holen den unglücklichen Lucky ab.
„Gesundheitlich ist der Rüde in einem guten Zustand. Aber er weint fürchterlich, weil er nicht versteht, was passiert ist“, sagt Judith Brettmeister. Sie vermutet, dass Lucky der Urlaubsplanung seiner Halter im Wege war und deshalb zurückgelassen wurde.
„Dabei ist es verboten, Tiere auszusetzen“, sagt Judith Brettmeister. Laut Tierschutzgesetz sind dafür Geldstrafen von bis zu 25 000 Euro möglich.
Abzuschrecken scheint das jedoch nur wenige. Zur Sommerferienzeit steigt der Tierbestand im Riemer Viecherl-Asyl regelmäßig um 30 Prozent.