"Das braucht's in München jetzt wirklich nicht": FDP-Politiker Hagen reißt Banner ab

Ein großformatiges Plakat über der Isar erregt seinen Unmut, und so macht der FDP-Politiker Martin Hagen kurzen Prozess.
Guido Verstegen
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Dieses mit Hammer und Sichel verzierte Banner prangte am Donnerstag am Wehrsteg über der Isar.
Dieses mit Hammer und Sichel verzierte Banner prangte am Donnerstag am Wehrsteg über der Isar. © privat

München - Die Plakat-Aktion und ihre Botschaft gingen Martin Hagen mächtig gegen den Strich: Der Vorsitzende der Bayern-FDP entfernte am Donnerstag ein Banner am Wehrsteg in München-Haidhausen und entsorgte es daraufhin fachgerecht.

Martin Hagen entfernt Banner: "Hammer und Sichel stehen für ein totalitäres System"

In den sozialen Medien postete der 42-Jährige ein Video, das zeigt, wie der Politiker das mit Kabelbindern an der Brücke über der Hochwasser führenden Isar befestigte Plakat mit der Aufschrift "Kapitalismus fluten" abreißt und mit dem Hinweis "Und tschüss" in nächsten Abfalleimer verschwinden lässt.

Martin Hagen ist Vorsitzender der FDP Bayern und war bis zu deren Ausscheiden Fraktionsvorsitzender der Partei im Bayerischen Landtag.
Martin Hagen ist Vorsitzender der FDP Bayern und war bis zu deren Ausscheiden Fraktionsvorsitzender der Partei im Bayerischen Landtag. © FDP

"Ich war im Landtag, habe die Haushaltssitzung verfolgt und ein paar ehemalige Kollegen getroffen. Auf dem Weg zum Isartor sah ich dann das Banner und dachte mir: Das braucht's in München jetzt wirklich nicht!", sagte Martin Hagen der AZ zu seiner Reaktion auf die Aktion. Und fügte hinzu: "Hammer und Sichel stehen für ein totalitäres System, für Unterdrückung und den Tod von Millionen von Menschen."

Kommunistische Gegendemonstranten stören FDP-Kundgebung am Karlsplatz

Der rund 170 Meter lange und 1966 erbaute Wehrsteg verbindet die Praterinsel und die Museumsinsel. Die Fußgängerbrücke verläuft über das Wehr VI: Durch zehn Wehröffnungen kann hier Wasser von der Großen Isar in die Kleine Isar abgelassen werden. 

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Erst am vergangenen Sonntag hatte eine lautstarke Gruppe kommunistischer Gegendemonstranten eine FDP-Kundgebung zur Europawahl am Karlsplatz besucht. "Deutschland hat das Joch des Kommunismus vor 35 Jahren abgeschüttelt – wir wollen es nicht zurück!", schrieb Hagen dazu auf seinem Instagram-Profil.

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Seit 1. April ist Hagen Geschäftsführer beim liberal-konservativen Thinktank Republik21. Das Unternehmen hat seinen Sitz in München, der FDP-Politiker soll allerdings den Standort Berlin aufbauen. Die Denkfabrik hat nach eigenen Angaben das Ziel, bürgerliche und marktwirtschaftliche Ideen für die Gegenwart zu entwickeln. Bis zum Ausscheiden der FDP war Hagen deren Fraktionsvorsitzender im Bayerischen Landtag.

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7 Kommentare
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  • MeinLieberScholli am 08.06.2024 08:10 Uhr / Bewertung:

    Ich bin sehr, sehr enttäuscht von Hrn. Hagen. Er hat das Transparent wirklich im Müll entsorgt? Ich hätte mir erwartet, dass er die Aufgabe, im Einklang mit seiner Parteilinie, technologieoffen löst. Also das Transparent zum Beispiel mit einem E-Fuel oder Fusions getriebenen UV Laser in seine Einzelatome aufgelöst und diese dann sortenrein einem Atomrecycling zu geführt hätte. Aber so kann man sich bei Wahlversprechen täuschen.

  • AufmerksamerBürger am 07.06.2024 15:02 Uhr / Bewertung:

    Da konnte sich der unbekannte Hinterbänkler gut in Szene setzen.
    Recht hat er, Kommunismus braucht keiner, genauso wie einen Krieg gegen Russland.

  • Kangaroo am 07.06.2024 13:22 Uhr / Bewertung:

    So manche verblöden systematisch. Jetzt kommen sie noch mit dem Kommunismus daher. Kriegen die überhaupt nichts mehr mit(Z.B. Nordkorea).

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