Das bisschen Neuschnee: München kalt erwischt
Das weiße Pulver, das vom Himmel rieselt, erwischt München eiskalt: Staus und leichte Unfälle sind die Folge. Bus und Tram verspäten sich, nur die S-Bahn hält sich wacker
MÜNCHEN Eine Woche starker Frost, dazu auch noch eine Portion feinster Pulverschnee: Fertig ist das perfekte Verkehrschaos auf der Straße, der Schiene – und ein bisschen auch in der Luft.
So passiert gestern früh. Die gerade einmal ein, zwei Zentimeter Neuschnee sorgten in Verbindung mit eisigem Wind für erhebliche Turbulenzen: kilometerlange Staus rund um München, mühsamstes Stopp-and-Go auf den Ringstraßen – die Fahrt zur Arbeit wurde zur echten Geduldsprobe. Mehrere meist leichte Unfälle auf den teilweise sehr rutschigen Straßen sorgten für noch mehr Nerverei.
Die Probleme auf den Münchner Straßen schlugen fast eins zu eins auf die Fahrpläne von Bussen und Trambahnen durch – es kam zu erheblichen Verspätungen.
Auch bei der U-Bahn klemmt es – weil reihenweise der Züge ältesten und der jüngsten Generation außerplanmäßig in die Werkstatt mussten. Die Folge: Die noch einsatzbereiten Züge waren teilweise derart überfüllt, dass keine Fahrgäste mehr zusteigen konnten (siehe hier).
Mit einem Spezialprogramm sorgte die S-Bahn dafür, dass sie relativ unbeschadet von Schnee und Frost fahren konnte: Sie verordnete ihren Zügen ein nächtliches Fitness-Training. Weil am Montag übers Wochenende ab- und kaltgestellte Züge wegen gefrorenen Kondenswassers in den Druckluftleitungen ausfielen, wurden sie in den Außenanlagen „voll unter Strom gehalten, damit sie nicht auskühlen können”, so ein Sprecher. Außerdem fuhren sie nachts ein bisschen hin und her, damit sie nicht einfrieren. Das Ergebnis: Gestern fielen nur noch auf der Flughafen-Linie S8 und auf der S2 Erding-Petershausen einige Züge aus.
Der leichte Schneefall behinderte am Dienstag auch den Flugverkehr. Zehn Flüge wurden aum Flughafen gestrichen. Außerdem gab es Verspätungen, weil beide Start- und Landebahnen abwechselnd geräumt und alle Flieger enteist werden mussten.
