Das Aus fürs Allacher Sommerbad

MÜNCHEN - Die Sanierung würde 4,3 Millionen kosten – und das ist der Stadt einfach zu teuer. Deswegen ist der Rückbau jetzt beschlossene Sache.
Das Allacher Sommerbad wird dicht gemacht. Nach 15 Jahren Debatte über dessen Fortbestand hat der Wirtschaftsausschuss des Stadtrats gestern das Aus besiegelt. Der Grund: Die Anlage ist dringend sanierungsbedürftig. Der Investitionsbedarf wird mit 4,3 Millionen Euro beziffert. Das ist der Stadt aber zu teuer – vor allem, weil die Besucherzahlen stetig zurückgingen. Im Sommer 2008 kamen nur knapp 28 800 Gäste in das Freibad. Zum Vergleich: Bei der etwa gleich ausgestatteten Georgenschwaige waren es rund 63 000.
Die CSU kämpfte für den Erhalt - vergeblich
„Die hygienische Sicherheit von Kindern und Familien ist nicht mehr gewährleistet“, sagte SPD-Stadtrat Christian Müller und sprach sich für die Schließung aus. Die Stadtteil-Bewohner hätten zudem einige Alternativen – durch Seen in Radl-Reichweite. Erbitterter Widerstand kam von der CSU, die sogar eine Unterschriften-Aktion für den Erhalt der Freizeitstätte gestartet hatte. Stadtrat Tobias Weiß bezeichnete das Bad als wichtige „Sozialeinrichtung im Stadtbezirk“. Er forderte, dass die SWM die Investitionskosten und auch den Betrieb wieder übernehmen sollten.
Eigentlich hatte Rot-Grün bereits 2003 beschlossen, das Bad zu schließen. Nur durch das ehrenamtliche Engagement von Allachern und Untermenzingern war es gelungen, das endgültige Aus hinauszuschieben. Teils unter „Selbstausbeutung der Beteiligten“, wie OB Ude berichtete. Er selbst verstehe den Wunsch, das Bad zu erhalten. „Aber jetzt sind wir objektiv am Ende.“ Der Rückbau soll 400 000 Euro kosten, am 18. Februar muss aber zunächst die Vollversammlung dem Abriss noch zustimmen. Auf der frei werdenden Fläche soll den Planungen zufolge eine Spiel- und Liegewiese entstehen, durch die ein Seitenarm der Würm fließen wird.
Julia Lenders