Das Auktionshaus Hermann Historica versteigert Säbel von General Patton

6.000 Sammlerstücke kommen Ende April in dem Münchner Auktionshaus unter den Hammer. Darunter auch umstrittene Objekte.
Helmut Reister |
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Der Prunksäbel des US-Generals George S. Patton steht in München zum Verkauf.
dpa Der Prunksäbel des US-Generals George S. Patton steht in München zum Verkauf.

München - Spektakuläre, manchmal auch umstrittene Sammlerstücke sind das Markenzeichen des Münchner Auktionshauses "Hermann Historica". Die diesjährige Frühjahrsauktion (24. April bis 6. Mai) macht da keine Ausnahme. Unter den 6.000 Objekten, die unter den Hammer kommen: Ein zweischneidiger Säbel in Luxusausführung. Er gehörte General George S. Patton (1885 bis 21. Dezember 1945), dem Helden aus dem Zweiten Weltkrieg. Bei der Landung der US-Truppen 1944 in der Normandie, die das Ende des Kriegs und der Nazis einleitete, führte er das Kommando.

Den Säbel mit dem vergoldeten Namenszug auf beiden Seiten, den Generalssternen und dem Griff aus Elfenbein bekam er kurz vor dem Ende des Kriegs von seiner Truppe geschenkt, als er zum Viersterne-General befördert worden war. Lange daran erfreuen konnte er sich allerdings nicht. Ein halbes Jahr nach dem Ende des Weltkriegs starb der General an den Folgen eines Autounfalls. Wer jetzt seinen Säbel haben will, muss tief in die Tasche greifen. 12.500 Euro lautet das Mindestgebot.

An Pattons Säbel, soweit sich das an der Beschreibung und dem Foto im Katalog von "Hermann Historica" festmachen lässt, sind Kratzer nicht erkennbar – wohl aber am Image des Viersterne-Generals, der nach dem Krieg zum Generalgouverneur von Bayern ernannt worden war.

Nach dem Krieg fiel Patton durch antisemtische Äußerungen in Ungnade

Damals fiel er vor allem dadurch auf, dass er die Entnazifizierung nur schleppend vorantrieb. Noch schwerer wogen allerdings seine antisemitischen Äußerungen und sein Lob für die SS. Ein Interview mit US-Journalisten im September 1945 kostete ihn seinen Job als Kommandeur der 3. US-Armee. Darin hatte Patton die NSDAP als "normale", mit den Demokraten und Republikanern in den USA vergleichbare Partei bezeichnet. Der spätere US-Präsident Eisenhower "verordnete" ihm daraufhin einen Schreibtischjob in der Militärverwaltung. Patton empfand dies als unwürdig.

Imageprobleme dürften bei der steinernen Büste des römischen Kaisers Hadrian (76 bis 138 n.Chr.), die ebenfalls im Auktionsangebot auftaucht, keine nennenswerte Rolle spielen. Dazu ist das zu Lebzeiten Hadrians entstandene Kunstwerk zu alt. Mit einem Aufrufpreis von 75.000 Euro gehört es allerdings zu den teuersten Auktionsobjekten. Die ältesten Teile sind Helme aus der Bronzezeit.

Vervollständigt wird das Angebot, das sich durch Jahrtausende und die ganze Welt zieht, zum Beispiel auch noch durch edle Objekte, die sich im Besitz des Hochadels, darunter Kaiser, befanden.

 

Hitlers Schädel unterm Hammer

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