Das Atlantis des Jazz
Die Hot Jazz Night in der Philharmonie entführt ihr Publikum nach New Orleans
Am 29. August 2005 ging eine Welt unter. Hurrikan Katrina flutete New Orleans. Am stärksten betroffen war die afroamerikanische Bevölkerung in den tieferliegenden Stadtteilen. Und dem anschließenden verschleppten Krisenmanagement der US-Regierung konnte man deutlich entnehmen, dass diese Bevölkerungsschichten kaum eine Lobby haben. Katrina zerstörte nicht nur das Sozialgefüge, sondern auch große Teile der Geschichte der Pop-Musik.
In der Philharmonie im Gasteig kann man am Samstag bei der Hot Jazz Night eine Reise zur Musik einer versunkenen Kultur antreten. Der Titel der Veranstaltung ist berechtigt. Denn nirgendwo war der Jazz je so hot zwischen Leben und Tod, so unbedingt mit dem Leben zwischen Sex und Beerdigung verbunden wie in New Orleans.
Der Hamburger Joja Wendt ist der Conferencier des Abends. Als Pianist hat er schon mit Chuck Berry gespielt. Mit Boogie Woogie, Jazz und Blues umrahmt er den Abend. Der Engländer Chris Barber brachte den Dixieland nach Europa. Mit ihm stehen 60 Jahre Jazz-Kompetenz auf der Bühne. Bereits 1949 gründete er seine erste Band. Die Franzosen von Les Haricots Rouges de Paris gehen dann ganz im Sound von Louis Armstrong und der New-Orleans-Szene auf.
Wer nach dem Konzert weiterfeiern möchte, kann das in diesem Falle am selben Ort tun. Denn die Hot Jazz Night endet mit einer Party in den Foyers der Philharmonie.
Christian Jooß
Philharmonie im Gasteig, Rosenheimer Straße 5, Samstag, 20 Uhr, Eintritt: 29 / 35 / 43 / 48 / 54 / 59 Euro, Infos unter www.bellarte-muenchen.de
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