Darum wollen Grüne und FDP die EURO 2024 nicht nach München holen

München - Die einen freuen sich auf eine Wiederholung des Sommermärchens 2006, die anderen fürchten teure Knebelverträge: Die Debatte um die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland hat den Münchner Stadtrat erreicht.
Entzündet hatte sich die Diskussion an der Abstimmung zum sogenannten Host City Vertrag. Den möchte der DFB, der bereits am Dienstag die Bewerbung für Deutschland als Gastgeberland der Euro 2024 bei der Uefa eingereicht hatte, mit jeder Ausrichterstadt abschließen– auch mit München.
Der Vertrag, dessen Details nicht öffentlich sind, ist ein freiwilliges Abkommen und hat auf die Bewerbung bei der Uefa keine Auswirkung. Trotzdem nutzen einige Stadtratsmitglieder die Abstimmung, um ihrem Unmut über das Thema grundsätzlich Luft zu machen.
EURO 2024 in München: SPD und CSU weiterhin dafür
Thomas Ranft (FDP) kritisierte unter anderem die Kosten von rund 18 Millionen Euro, die auf die Landeshauptstadtstadt im Fall einer erfolgreichen Bewerbung zukommen: "Ich finde, es ist Zeit zu zeigen, dass es so nicht weitergeht".
Gegen die Bewerbung sprachen sich auch die Grünen aus. "Bei der Uefa kommen immer mehr Skandale ans Licht, aber geändert hat sich nichts", so Jutta Koller. Auch sie habe die WM 2006 in guter Erinnerung, "aber mit dem Wissen, das wir heute haben, ist die Freude gedämpft."
Weiterhin befürwortet wird die Bewerbung von SPD und CSU. Die stellvertretende Vorsitzende der CSU-Fraktion, Kristina Frank, war zur Sitzung passenderweise gleich im Trikot gekommen und meinte: "Es wäre nicht zu verkraften, die EM in der Hauptstadt des Fußballs nicht zu unterstützen."
So wurde dann auch dem Host City Vertrag am Ende zugestimmt. Gegen die Stimmen von Grünen - Rosa Liste, Bayernpartei, FDP - HUT, der Linken, ÖDP und BIA.