Darum streiken wir - Das sagen die Beteiligten

Bessere Arbeitszeiten, eine Anrechnung der überlangen Pausen und fünf Prozent mehr Geld fordern viele MVG-Fahrer. Ein Arbeitskampf ist nicht mehr abzuwenden. Das sagen die Beteiligten.
von  Abendzeitung
Der Streik im Nahverkehr dauert an
Der Streik im Nahverkehr dauert an © Martha Schlüter

Bessere Arbeitszeiten, eine Anrechnung der überlangen Pausen und fünf Prozent mehr Geld fordern viele MVG-Fahrer. Ein Arbeitskampf ist nicht mehr abzuwenden. Das sagen die Beteiligten.

MÜNCHEN Die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) in Bayern will U-Bahnen, Trams und Busse bestreiken – und droht in München mit Ausständen bis weit in die Wiesnzeit hinein. „Spontane“ Streiks können sofort losgehen, droht die dbb Tarifunion.

Die dbb Tarifunion führt im Auftrag der GDL die Verhandlungen mit dem Verband der kommunalen Arbeitgeber. Im aktuellen Fall ist das die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). Mindestens 650 MVG-Fahrer (etwas mehr als die Hälfte der insgesamt 1300 Fahrer) sind laut dbb Tarifunion über die GDL organisiert. Die Eisenbahn-Gewerkschaft fordert bessere Arbeitszeiten für Lokführer und insbesondere einen Ausgleich für die überlangen Pausen, wenn ein Fahrer beim Schichtwechsel die halbe Stadt durchqueren muss. „Der Arbeitgeber wertet diese Wegezeit als Freizeit“, sagt dbb-Sprecherin Britta Ibald. „Das wollen wir nicht länger hinnehmen“.

Vor allem durch die häufigen Doppelschichten der Fahrer – eine beginnt früh morgens, die andere am Nachmittag – entstünden nicht bezahlte Leerzeiten von mehreren Stunden. Bilanz für die Fahrer: „Aufgrund einer jahrzehntelangen Fehlentwicklung müssen viele bei einer Acht-Stunden-Schicht neuneinhalb Stunden arbeiten“, kritisiert die dbb Tarifunion.

Insgesamt wollen die Lokführer fünf Prozent mehr Geld. Ein U-Bahnfahrer verdient mit Zulagen etwa 2900Euro brutto monatlich. Bei neu Eingestellten beträgt das Einkommen laut dbb Tarifunion gerade einmal 1876 Euro brutto. Die Verträge seien zudem nur befristet.

Wo drückt die MVG-Angestellten noch der Schuh? Die AZ hat bei drei Münchner Fahrern nachgefragt, warum sie streiken wollen. Anne Hund

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