Dank Fingerabdrücken: Erpresser nach sieben Jahren gefasst

Nur dank eines Zufalls ist ein Mann sieben Jahre nach der Erpressung der Deutschen Bahn und der Münchner Rückversicherung doch noch gefasst worden
München - Der heutige Teamleiter eines Beratungsbüros im Raum Nürnberg legte am Montag vor dem Münchner Landgericht ein Geständnis ab. Nach einem Einbruch bei seinem Arbeitgeber hatte die Polizei alle Fingerabdrücke im Büro überprüft - die des 46-Jährigen stimmten mit denen auf den Erpresserbriefen von 2008 überein.
Der Erpresser hatte von Bahn und der Versicherung je zwei Millionen Euro gefordert und mit einem Brandanschlag und der Entgleisung eines Zuges gedroht. Beide Unternehmen zahlten nicht und erhielten weitere Schreiben, in denen die Erpressungssummen erhöht und die Drohungen ausgeweitet wurden.
Das Ermittlungsverfahren war bereits vorläufig eingestellt, als im Februar 2015 ein Einbrecher in das Büro eindrang, in dem der 46-Jährige tätig war. Dieser wurde als Erpresser entlarvt. Damals habe ihm wirtschaftlich das Wasser bis zum Hals gestanden, ließ er jetzt seinen Verteidiger erklären. Nach den gescheiterten Erpressungsversuchen habe er sich hochgearbeitet. Er hoffe auf eine Bewährungsstrafe.