Daniel Libeskind: Baut er die neue Synagoge am Viktualienmarkt?
MÜNCHEN - Münchner Altstadt: Die FDP fordert, das Grundstück in der Westernriederstraße dafür freizugeben - bisher dient es als Parkplatz für Bedienstete der Stadt.
Für Lauren Rid und ihre 300 Gemeindemitglieder von der Liberalen Jüdischen Gemeinde Beth Shalom ist es seit Jahren ein Herzenswunsch: Sie suchen nach einem Grundstück, auf dem sie ihre Synagoge bauen können. Bürgermeisterin Christine Strobl (SPD) koordiniert im Rathaus die Suche, Star-Architekt Daniel Libeskind hat seine Hilfe angeboten. Und jetzt schieben die Liberalen im Rathaus mit an: Sie wollen ein Gotteshaus an der Westenriederstraße ermöglichen.
Gleich neben dem Gasthaus „Beim Sedlmayr“ liegt das Areal, das seit Jahrzehnten als Parkplatz missbraucht wird – früher fürs Baureferat, jetzt für Anwohner, wie Silke Pesik vom Kommunalreferat erklärt. Eigentlich ist das Grundstück zur Wohnbebauung vorgesehen. Doch einen festen Terminplan gibt es nicht.
Was für einen Synagogen-Bau auf dieser Fläche spricht: An selber Stelle stand von 1826 bis 1887 die erste neuzeitliche Synagoge Münchens, die nach den Plänen des Hofbaumeisters Jean Baptiste Metivier errichtet worden war.
Beth Shalom leidet seit Jahren unter akuter Platznot, hat derzeit einen Kellerraum und ein Parterrezimmer angemietet. Vorsitzende Lauren Rid schwankt seit Libeskinds Angebot zwischen Hoffen und Bangen: „Wir können es selbst kaum fassen.“ Sie findet den Standort gleich am Viktualienmarkt, nahe der neuen Synagoge am Jakobsplatz, im Sinne eines „pluralistischen Judentums“ sehr geeignet.
Aber ihr ist klar: Ein Grundstück in dieser Lage ist sehr wertvoll. Und deswegen sagt auch Bürgermeisterin Strobl: „Wir prüfen derzeit, zu welchen Konditionen wir der gemeinde Beth Shalom ein Grundstück überlassen können. Anschließend wird nach einem geeigneten Standort gesucht.“ Die endgültige Entscheidung muss aber der Stadtrat treffen.
hu
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