Damit sich München nicht weiter aufheizt: Grünen-Politiker will geplantes Neubaugebiet stoppen

Darum ist der Landtagsabgeordnete Christian Hierneis gegen eine Siedlung im Norden von München.
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Die rot umrandete Fläche kommt für eine neue Siedlung in Frage. Naturschützer wollen das verhindern.
Die rot umrandete Fläche kommt für eine neue Siedlung in Frage. Naturschützer wollen das verhindern. © LHM/Planungsreferat

Feldmoching - Eine Fläche mehr als doppelt so groß wie die Maxvorstadt ist im Münchner Norden noch frei. Diese 900 Hektar in Feldmoching will die Stadt zumindest in Teilen bebauen. Wo und in welchem Umfang ist noch unklar. Deshalb veranstaltet die Stadt diesen Herbst eine Ideenwerkstatt, an der sich die Bürger beteiligen sollen.

Einer will auf jeden Fall mitmachen – und zwar, um das Neubaugebiet zu verhindern: der Landtagsabgeordnete Christian Hierneis von den Grünen. Er ist auch Chef des Bund Naturschutz in München. Hirneis hält eine große Siedlung in Feldmoching für keine gute Idee. "Statt die Bürger zu fragen, wie die Bebauung aussehen soll, sollte es eher darum gehen, ob man überhaupt baut", findet er.

Christian Hirneis (Grüne) will eine Bebauung verhindern.
Christian Hirneis (Grüne) will eine Bebauung verhindern. © Oliver

Bund Naturschutz: München könnte sich durch eine Bebauung noch stärker aufheizen

Der Bund Naturschutz hat das Gebiet vor ein paar Jahren untersucht. Das Ergebnis: Fast die kompletten 900 Hektar sind für den Klima- und den Naturschutz so wichtig, dass die Stadt dort keinen Wohnraum errichten sollte. Nur etwa fünf Prozent der Fläche bei der Autobahn bleiben aus Sicht der Naturschützer übrig.

Ein Grund ist, dass die Freiflächen laut den Naturschützern verhindern, dass sich München im Sommer noch stärker aufheizt. Ein anderer, dass auf den Gebieten gefährdete Arten wie der Kiebitz leben. In den vergangenen Jahren hat sich sein Bestand mehr als halbiert, schreibt der Naturschutzbund Deutschland. In Feldmoching sieht das noch anders aus, erzählt Hirneis. "Hier passen die Landwirte auf die Kiebitze auf."

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München: Landwirtschaft soll in Feldmoching erhalten bleiben

Auch, weil er es wichtig findet, dass die Landwirtschaft in Feldmoching erhalten bleibt, ist Hirneis gegen eine Bebauung. Die Stadt hat die Landwirte vor Ort bereits befragt. Ein Großteil will den Betrieb nicht aufgeben – hat aber Sorge, dass die Bebauung sie dazu zwingt.

Entschieden, die Fläche genauer für eine Bebauung in Betracht zu ziehen, hat der Stadtrat – also auch Hierneis' Parteifreunde von den Grünen. Mit ihnen, sagt er, sei er in "Diskussion". Nachvollziehen, dass die Stadt Wohnraum schaffen will, könne er. Nur tut sie das aus seiner Sicht auf die falsche Weise. Statt Investoren bauen zu lassen, sollte die Stadt das lieber selbst tun, findet er.

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39 Kommentare
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  • (Symbolbild) am 28.01.2024 01:14 Uhr / Bewertung:

    Man darf nicht alle Menschen über einen Kamm scheren, auch Grüne Politiker nicht.
    Was Landtagsabgeordneter Christian Hierneis an Bedenken bezüglich der SEM im Münchner Norden äußert, besonders betreffend der urbanen Überhitzung durch ungezügelte Bebauung, hat meine ganze Zustimmung. Ich hoffe, er kann etwas bewirken und lässt sich nicht darin beirren.

  • OnkelHotte am 27.01.2024 21:19 Uhr / Bewertung:

    Die Doppelmoral der Grünen:
    AKW abstellen aber Atomstrom aus FRA oder Norwegen einkaufen
    Öl von sogenannten Diktaturstaaten akzeptieren
    Gasförderung verbieten, aber Frackinggas einkaufen
    Windstrom wollen, aber gegen die Stromtrasse demonstrieren ..
    Jeden Flüchtling einladen, aber hier Wohnungsbau verhindern
    Was läuft bei Euch für ein Film ..

  • Mobilist am 28.01.2024 08:29 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von OnkelHotte

    Die Flüchtlinge kommen müssen nicht eingeladen werden Meines Wissens sind die Blockieren der Stromtrassen in der Staatskanzlei zu finden. Aber die wird ja von den Grünen seit 70 Jahren ferngesteuert

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