„Damit haben wir nicht gerechnet“

Das Buch, das für Wirbel sorgt: In München ist Sarrazins "Deutschland schafft sich ab" ausverkauft. Hat Thilo Sarrazin damit schon 300000 Euro verdient?
von  Abendzeitung

Das Buch, das für Wirbel sorgt: In München ist Sarrazins "Deutschland schafft sich ab" ausverkauft. Hat Thilo Sarrazin damit schon 300000 Euro verdient?

Das Ding geht weg wie geschnitten Brot. Thilo Sarrazins Buch ist in München derzeit nicht zu haben. „Frühestens Mittwoch, vielleicht aber erst Freitag“ seien die neue Exemplare zu erwarten, heißt es bei Hugendubel. „Ein paar Hundert Stück“ seien verkauft worden, sagt ein Sprecher der Großbuchandlung, seit Samstag sei das Buch ausverkauft, jetzt habe der Verlag Lieferschwierigkeiten.

Selbst bei der Buchhandlung Lehmkuhl, Bücherhort des Bildungsbürgertums in Schwabing, spürt man eine „ziemlich hohe Nachfrage“. Dort hatte man das Werk nicht auf Lager, man könne es höchstens bestellen. „In zwei Wochen vielleicht.“ Genauere zahlen wollte man nicht nennen.

Erschienen ist das Buch bei der DVA, einer Bertelsmann-Tochter. Dort hatte man den Verkaufsstart vorgezogen, die Startauflage wurde von zunächst 25000 auf 150000 angehoben. Derzeit druckt die vierte Auflage. Davon sind aber noch längst nicht alle im Laden. „Die ersten beiden Auflagen waren nullkommanix weg“, sagt eine Verlagssprecherin. Man sei „sehr überrascht“ über den Erfolg des Buches: „Damit haben wir nicht gerechnet.“

Vertragsdetails verraten die Verlage nicht, üblich sind aber für einen Autor wie Sarrazin ein Honorar von zehn Prozent vom Ladenpreis. Bei einem Verkaufspreis von 22,99 Euro pro Exemplar hätte der Bundesbank-Vorstand nach dieser Rechnung bisher schon mehr als 300000 Euro verdient. Eine anmeldepflichtige Nebentätigkeit?

Sarrazin zeigt sich selbstbewusst: „Ich weiß positiv, dass ich in meiner Eigenschaft als Bundesbankvorstand keine dienstlichen Obliegenheiten verletzt habe“. mm.

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