Dachauer Todesschütze: Anwalt geht in Revision

München - Einen Tag nach dem Urteil gegen den Dachauer Todesschützen hat die Verteidigung am Freitag Revision eingelegt. Dies teilte Wahlverteidiger Maximilian Kaiser in Landshut mit. Das Landgericht München hatte den Angeklagten Rudolf U. am Donnerstag wegen Mordes an einem Staatsanwalt sowie dreifachen Mordversuchs zu lebenslanger Haft verurteilt. Zudem stellte das Gericht eine besondere Schwere der Schuld fest, wodurch eine vorzeitige Entlassung des Angeklagten aus dem Gefängnis nach 15 Jahren kaum möglich ist.
Der skurrile Prozess in Bildern
Kaiser war in dem Prozess als Wahlverteidiger aufgetreten, da der Angeklagte sich von seinem Pflichtverteidiger Wilfried Eysell nicht gut vertreten fühlte. Kaiser hatte mehrfach beantragt, Eysell ablösen zu können oder ihm als zweiter Pflichtverteidiger beigeordnet zu werden. Das Gericht lehnte das jedoch ab. Als Pflichtverteidiger würde Kaiser aus der Staatskasse bezahlt. Sein Mandant Rudolf U. ist pleite. Kaisers skurrile Auftritte und Anträge während der Verhandlung hatten bei Betroffenen und Prozessbeobachtern Befremden ausgelöst.