Da soll ein anderer den Takt vorgeben

Seehofer würde gern, aber er darf auf dem Oktoberfest nicht das Standkonzert am zweiten Wiesnsonntag dirigieren. Wiesn-Stadtrat Helmut Schmid (SPD): „Es geht hier nicht um die Partei, sondern darum, dass die Wiesn nicht politisiert wird.“
von  Abendzeitung
Münchner Stadtväter Stoiber und Ude.
Münchner Stadtväter Stoiber und Ude. © Mike Schmalz

MÜNCHEN - Seehofer würde gern, aber er darf auf dem Oktoberfest nicht das Standkonzert am zweiten Wiesnsonntag dirigieren. Wiesn-Stadtrat Helmut Schmid (SPD): „Es geht hier nicht um die Partei, sondern darum, dass die Wiesn nicht politisiert wird.“

Ein Bericht der SZ sorgte gestern für Wirbel im Rathaus. Demnach sei Ministerpräsident Horst Seehofer von der Stadt zur Wiesn ausgeladen worden. Nicht zum Anzapfen, klarerweise. Aber beim 200-jährigen Jubiläum des Oktoberfests darf er nicht das Standkonzert am zweiten Wiesnsonntag dirigieren. Wurde Seehofer ausgeladen, weil er als CSU-Chef den Rathaus-Roten die Show stehlen könnte? Wiesn-Stadtrat Helmut Schmid (SPD) weist das scharf zurück. „Es geht hier nicht um die Partei, sondern darum, dass die Wiesn nicht politisiert wird.“

Wirte, Brauereien und Schausteller sollen seiner Meinung nach im Fokus stehen. Schmid selbst hat schon mal dirigiert, auch SPD-Wiesnehrenrat Hermann Memmel und Wiesnchefin Gabriele Weishäupl – alles Leute, die die Wiesn mit organisieren. Wer heuer dirigiert, ist unklar, sagt Schmid zur AZ. „Ich weiß nicht mal, ob Seehofer will.“

Angeblich sollen die Wirte den CSUler beim Derblecken am Nockherberg gefragt haben – und der Ministerpräsident habe zugestimmt. Die Staatskanzlei schweigt dazu.

Und noch ein CSUler soll vertrieben werden: Franz-Josef Strauß, zumindest sein Double, der Kabarettist Helmut Schleich. Wirt Beppi Bachmaier, der auf der nostalgischen Wiesn das Theaterzelt betreibt, hatte ein Strauß-Double zum Anzapfen vorgeschlagen (AZ berichtete) – das lehnt die Stadt ab.

Laut Stadtrat Schmid geht es nicht darum, wer anzapft, sondern dass das Fest „einen musealen Charakter hat. Es gibt Bier, aber keinen Anstich.“

Schleich sieht das anders: „Vielleicht hat die Stadt Angst, dass Strauß mit einem Schlag anzapft und den OB unterbietet“, flachst er.

akk

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