Currywurst vom Sternekoch

Holger Stromberg eröffnet in der Balanstraße eine etwas andere Imbissbude.
von  Abendzeitung
Sternekoch Holger Stromberg als Currywurst-Chef.
Sternekoch Holger Stromberg als Currywurst-Chef. © Mike Schmalz

Holger Stromberg eröffnet in der Balanstraße eine etwas andere Imbissbude.

Eigentlich verwöhnt er Feinschmecker – die von nah und fern zu ihm pilgern – ja mit Köstlichkeiten wie Petersilienwurzelvelouté mit Chinatrüffel, Kalbsbäckchen auf Vanille-Szechuangraupen oder Schokoladentortellini auf Birnen-Fenchelsauté, doch jetzt hat sich Sternekoch Holger Stromberg auf neues Terrain gewagt: In der Balanstraße 73, neben seiner großen Event-Location, hat er eine Imbissbude eröffnet, eine der etwas anderen Art.

In einem ehemaligen, alles andere als schicken oder stylischen Pförtnerhäuschen gibt’s jetzt vom Chef des Gourmet-Restaurants „G-Munich“ Currywurst und Co. – mit besonderem Anspruch: „Ich habe sehr viele Würste getestet und lange vergeblich nach einem bekömmlicheren Ausgangsprodukt gesucht“, erzählt der 36-jährige Spitzenkoch und im Ruhrpott aufgewachsene Wahlmünchner, der so kurzerhand seine eigene Kreation geschaffen hat: „Man hört ja immer, dass Currywurst ungesund sein soll, doch das stimmt nicht! Es kommt drauf an, was drin ist.“

Nach Strombergs Rezept wird die Kalbsrostbratwurst (mit frischem Krustenbrot für 2,60 Euro) nun von der Großmetzgerei Vinzenzmurr produziert: „Ohne Phosphat oder Geschmacksverstärker, versteht sich.“ Die rote Bratwurst (mit hausgemachter Spezialsauce und Brot 3,20 Euro) liefern die Herrmannsdorfer Landwerkstätten, aus deren Bio-Fleisch auch Schaschlik (4,20) und Fleischpflanzerl (2,60) für die Imbissbude „Curry 73“ hergestellt werden.

Die Würste brutzeln auf dem Lavastein-Grill, der für fettarme Zubereitung sorgt. Die frischen Pommes (1,80) kommen aus reinem cholesterinfreien Rapsöl auf den Pappteller. „Natürlich ist auch unsere Mayonnaise selbstgemacht. Die Currysauce machen wir nicht aus Ketchup, sondern aus passierten Tomaten. Sie ist frei von Gluten, Konservierungsstoffen...“

Stromberg, der Sternekoch, der auch (natürlich immer noch recht gehaltvolles) Fastfood zum Genuss macht, beißt in seine Wurst. Die Damen am Grill haben alle Hände voll zu tun: Mittags reißt die Menschenschlange am Pförtnerhaus nicht ab. Eine Taxifahrerin ordert „Harmlos“, ein Herr im edlen Zwirn will „Blütenrausch“, was Stammgäste nicht weiter verwundert, schließlich steht’s so in der kleinen Speisekarte: Bei der Sauce kann der Currywurst-Fan zwischen vier Schärfegraden und Geschmacksvarianten wählen. Der Renner? „Scheiße scharf."

Annette Baronikians

Curry 73, Balanstraße 73/Ecke St. Martin-Straße, geöffnet Mo. bis Fr. jeweils von 11 bis 19 Uhr, Tel.0176-78245342.

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