CSU/FW im Münchner Stadtrat fordern für 2024 den Start von On-Demand-Verkehr

CSU und Freie Wähler im Stadtrat setzen sich für einen flexiblen Rufdienst ein. "Damit mehr Menschen ihr Auto stehen lassen, muss der ÖPNV flexibler und komfortabler werden", sagt der CSU-Fraktionsvorsitzende Manuel Pretzl.
von  AZ
Bereits 2022 hatte der Münchner Stadtrat dem Mobilitätsreferat den Auftrag für ein On-Demand-Konzept erteilt. Erste Versuche mit dem "Isartiger" wurden  in der Corona-Zeit wieder eingestellt. (Archivbild)
Bereits 2022 hatte der Münchner Stadtrat dem Mobilitätsreferat den Auftrag für ein On-Demand-Konzept erteilt. Erste Versuche mit dem "Isartiger" wurden  in der Corona-Zeit wieder eingestellt. (Archivbild) © door2door

München - Einen ersten Anlauf hat die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) mit dem "Isartiger" bereits genommen, und beim Mobilitätsreferat liegen weitere Ideen in der Schublade. Jetzt drückt die CSU/FW-Stadtratsfraktion aufs Tempo und fordert, dass in München 2024 endlich ein On-Demand-Verkehr startet.

Manuel Pretzl (CSU): "München hinkt beim On-Demand-Verkehr hinterher" 

Den soll es nämlich künftig neben U-Bahn, Bus und Tram als vierte Säule des öffentlichen Nahverkehrs geben – flexibel buchbar als flächendeckender On-Demand-Service der MVG. "Andere Großstädte haben ein solches Angebot bereits erfolgreich umgesetzt", argumentiert die CSU/FW-Fraktion in ihrem Stadtratsantrag vom Montag (23. Oktober).

Erste Versuche mit dem "Isartiger" wurden  in der Corona-Zeit eingestellt

"Per App ein Fahrzeug buchen und fast bis vor die Haustür gefahren werden – in anderen Städten klappt das wunderbar. Bestellen, einsteigen, ankommen. München hinkt beim On-Demand-Verkehr hinterher", sagt der CSU-Fraktionsvorsitzende Manuel Pretzl.

Andere Städte machen es München vor: In Hamburg heißt das On-Demand-System "MOIA".
Andere Städte machen es München vor: In Hamburg heißt das On-Demand-System "MOIA". © imago/Hanno Bode

Der Landkreis München hat mit "Flex" gerade ein On-Demand-System gestartet, in Hamburg heißt es "Moia", in Hannover "Sprinti". Laut Mobilitätsreferat gibt es bereits 90 vergleichbare Angebote in Deutschland. 

Bereits 2022 hatte der Münchner Stadtrat dem Mobilitätsreferat den Auftrag für ein On-Demand-Konzept erteilt. Jetzt müssten diese Ideen dem Stadtrat vorgestellt und der finale Beschluss gefasst werden, findet die CSU/FW-Fraktion. Erste Versuche mit dem "Isartiger" wurden  in der Corona-Zeit wieder eingestellt.

On-Demand-Lösung für einen flexibleren ÖPNV in München

Im Unterschied zu Ruftaxis sind On-Demand-Fahrzeuge nicht nur auf festen Linien unterwegs und müssen nicht so weit im Voraus gebucht werden. Der Kunde bestellt individuell, und es gibt virtuelle Haltestellen, die für die Fahrgäste nie weiter als 200 Meter entfernt liegen sollen.

"Damit mehr Menschen ihr Auto stehen lassen, muss der ÖPNV flexibler und komfortabler werden. Vor allem die Menschen am Stadtrand wünschen sich eine bessere Verkehrsanbindung", sagt Pretzl. "Wir müssen trotz knapper Kassen einen Weg finden, den ÖPNV auszubauen. On-Demand-Verkehr braucht keine Schienen oder Tunnel und keine langwierigen Bauverfahren. "

Die CSU/FW-Fraktion ist überzeugt, dass man auf diese Weise viele private Autofahrten vermeiden könne. So hätten On-Demand-Fahrzeuge gerade mit Blick auf den vorherrschenden Fahrermangel bei der MVG den Vorteil, dass ein Auto-Führerschein ausreiche.

Außerdem können und sollen Taxi-Unternehmen an dem neuen System teilhaben, auch soll das Angebot in die MVG-Tarifstruktur integriert werden. Manuel Pretzl: "Wir hoffen auf eine breite Mehrheit im Stadtrat zur schnellen Umsetzung."

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