CSU will Taxis auf Münchens Busspuren fahren lassen

Die Rathaus-Fraktion hat in einem Antragspaket drei konkrete Forderungen. Und schimpft auf die Verkehrspläne der grün-roten Regierung.
Emily Engels
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
24  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Taxis sollen mehr Rechte bekommen, so die CSU.
Taxis sollen mehr Rechte bekommen, so die CSU. © Armin Weigel/dpa

München - Sie leisten täglich einen wichtigen Beitrag zur Mobilität in der Stadt. Und, so ergänzt die CSU-Fraktion in einem Antrags-Paket, das Taxler stärken soll: "Corona hat gezeigt, dass das Vertrauen der Menschen in Taxler gerade in Krisenzeiten sehr hoch ist."

Stadträtin Evelyne Menges (CSU) erklärt, warum: "Taxis bringen uns sicher und individuell ans Ziel. Sie sind ein unverzichtbares Verkehrsmittel und haben in der Krise ihre Zuverlässigkeit bewiesen." Doch ihre Fraktion wirft der grün-roten Rathausregierung vor: "Leider werden die Interessen der Taxiverbände bei den derzeitigen Verkehrsplanungen stiefmütterlich behandelt."

CSU will Münchner Taxler stärken

Mit ihrem aktuellen Antragspaket will die CSU das ändern. Konkret besteht es aus drei Forderungen. Zum einen will die Fraktion, dass Busspuren für Taxler geöffnet werden. Menges erklärt: "Damit Taxler und Fahrgäste nicht im Stau steckenbleiben, müssen sie die Busspuren nutzen dürfen." Dies funktioniere in anderen Großstädten bereits sehr gut. Die Stadträtin nennt als Beispiele Berlin, Hamburg oder Düsseldorf.

Weiter fordert die CSU-Fraktion einheitliche Vorgaben und Kontrollen für Mietwagenfirmen beziehungsweise private Anbieter, "damit Taxler nicht in Rabattschlachten mit anderen Anbietern gezwungen werden".

Lesen Sie auch

Taxiverbände sollen bei Planung des Mobilitätsreferates einbezogen werden

Dies beinhalte die Vorlage eines Businessplans bei den privaten Anbietern, welcher eine realistische Gewinnerzielungsabsicht abbilden müsse. Ferner müsse der Einbau eines Wegstreckenzählers in Fahrzeugen verbindlich vorgeschrieben sowie soziale Standards und arbeitsrechtliche Bestimmungen kontrolliert werden.

Auch sollen die Taxiverbände bei zukünftigen Planungen des neuen Mobilitätsreferates der Stadt frühzeitig mit einbezogen werden.

Dies gelte vor allem, wenn ganze Straßenzüge, zum Beispiel im Rahmen der Umsetzung des Radentscheids oder bei der Einrichtung von Busspuren, für den Autoverkehr gestrichen werden. Menges fordert: "Wer Straßen plant, denkt auch an die Taxis - sonst werden die bald abgehängt."

Menges appelliert: "Die Stadt darf die Taxler bei der Verkehrswende nicht vergessen." Taxis würden schließlich auch die Menschen voranbringen, die nicht radeln oder laufen können.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
24 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Der wahre tscharlie am 24.11.2020 17:09 Uhr / Bewertung:

    Jeden Tag was neues aus der "CSU-Grab-Box" (englischkundige werden wissen, was ich damit meine).

    Die Münchner CSU setzt sich für die Takler ein, was ja mal löblich ist. Da Scheuer wiederum setzt sich für Uber ein, was vermutlich langfristig das Taxlergewerbe kaputt macht.

    "Weiter fordert die CSU-Fraktion einheitliche Vorgaben und Kontrollen für Mietwagenfirmen beziehungsweise private Anbieter, "damit Taxler nicht in Rabattschlachten mit anderen Anbietern gezwungen werden".
    Wie will die CSU das verhindern? Uber wird weiter mit seinen Dumpingpreisen fahren, weil dem das Taxigewerbe am Abend vorbeigeht und er das Beförderungsgewerbe beherrschen will. Nichts anderes.

  • Mobilitätsfreund am 25.11.2020 21:52 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der wahre tscharlie

    Ich denke auch, dass die Forderung der Autolobbypartei csu ein Trojanisches Pferd sein soll. Die csu möchte unbedingt Uber in die Städte bringen. Dies bedeutet eine Zerstörung des Taxi und eine Verhundertfachung von Autofahrten. Es ist aus anderen US Städten bekannt, welche katastrophale Wirkung Uber auf die Straßenverkehrsbelastung und Luftbelastung hat und hatte. Kunden wurden vom ÖPNV abgezogen und in die Autos verladen, zeitgleich ging das Taxigewerbe nieder und die Städte erstickten im Autostau.
    Damit wird klar, dass hier in Vorleistung gegangen wird, um damit die Busspuren für den privaten Autoverkehr nutzen zu können und den ÖPNV weiter zu be- und zu verhindern. Denn eines sollte klar sein: Was das Taxi darf, kann man rechtlich Uber nicht verwehren. Wenn einmal die Büchse der Pandora geöffnet wird, ist dies das Ende des ÖPNV-Oberflächenverkehrs.

  • Karljörg am 24.11.2020 13:41 Uhr / Bewertung:

    Bitte nicht - die meisten Taxifahrer, sofern sie überhaupt legal unterwegs sin können sich im normalen Verkehr schon nicht richtig bewegen - geschweige denn auf einer Busspur. Es sei denn man möchte die Busse lahm legen...

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.