CSU will Liegestühle aufstellen lassen: Café-Möbel ohne Café

Die CSU will Liegestühle in der Stadt aufstellen lassen. Die SPD sieht das kritisch.
von  Felix Müller
Im französischen Amiens gibt es die begrünten Plätze mitten in der Stadt bereits. Dort hat Evelyne Menges sie entdeckt.
Im französischen Amiens gibt es die begrünten Plätze mitten in der Stadt bereits. Dort hat Evelyne Menges sie entdeckt. © Menges/CSU

München - "Stadtterrassen" nennen Grüne und Rote das Projekt. Seit vergangenem Jahr können Münchner beantragen, dass sie selbst in ihrer Nachbarschaft Stühle und Tische an den Gehweg stellen (und stehenlassen) dürfen. Ist die Idee gescheitert?

Ja! Sagt die CSU. Fraktionsvize Evelyne Menges sprach am Wochenende von einer "mageren Bilanz". Gerade einmal sieben solcher "Terrassen" habe es letztes Jahr gegeben, bei zweien auch noch Beschwerden über Lärm und Müll.

Die Alternative: Liegestühle

Die CSU beantragt nun offiziell eine Alternativ-Variante: Die Stadt soll auf bestimmten Plätzen zum Beispiel Liegestühle aufstellen. Möbel wie vor dem Café - nur ohne dass man sich etwas kaufen muss. Die Stadt soll diese Plätze dann auch selbst pflegen, schlägt Menges vor.

"Es ist Aufgabe der Stadt, mehr attraktive Treffpunkte im Freien zu schaffen", sagte sie. "Wieso nicht mal Rollrasen am Stachus oder am Hohenzollernplatz verlegen und Liegestühle drauf stellen?"

Sollten die Nachbarn entscheiden?

Die SPD reagierte gestern verhalten. Stadträtin Lena Odell sagte der AZ: "Ich finde nicht richtig, dass die Stadt entscheidet, wo das hinsoll." Die Idee der Stadtterrassen sei doch, dass sie dort entstehen, wo sie Nachbarn haben wollen.

"Ich glaube an die Idee. Letztes Jahr sind wir erst spät gestartet und es war Pandemie. Vielleicht braucht es einfach noch Zeit."

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