CSU: Weg mit dem Badeverbot im Eisbach!

Nach zahlreichen Unfällen ist das Baden dort verboten. Jetzt soll das beliebte Gewässer sicherer gemacht werden - Kritik an den Parteifreunden.
von  Abendzeitung
Das schönste Vergnügen an einem heißen Sommertag: Mit einem Sprung in den Eisbach abtauchen und sich treiben lassen. Doch ob das in Zukunft noch ungestraft möglich ist, ist derzeit fraglich.
Das schönste Vergnügen an einem heißen Sommertag: Mit einem Sprung in den Eisbach abtauchen und sich treiben lassen. Doch ob das in Zukunft noch ungestraft möglich ist, ist derzeit fraglich. © Heinz Gebhardt

MÜNCHEN - Nach zahlreichen Unfällen ist das Baden dort verboten. Jetzt soll das beliebte Gewässer sicherer gemacht werden - Kritik an den Parteifreunden.

Hinein in die kühlen Fluten, und wenn es der eiskalte Eisbach im Englischen Garten ist, dann ist es noch prickelnder. Offiziell ist nach zahlreichen Unfällen das Baden dort verboten. „Diese Verbot erweist sich in der praktischen Umsetzung als völlig nutzlos, denn es schwimmen jeden Sommer Tausende im Eisbach“, stellt Stadtrat Tobias Weiß (CSU) fest. Deshalb fordert die CSU-Stadtratsfraktion von Stadt und Freistaat: Weg mit dem Badeverbot. Macht den Eisbach sicherer!

Zuständig für den Englischen Garten ist der Freistaat. Dessen Park-Verwalter hat das Badeverbot erlassen. Damit legt sich die Münchner CSU nach dem Streit um Leinenzwang und Bußgelder im Englischen Garten erneut mit den eigenen Parteifreunden an.

Zehn Tote in zehn Jahren

Allein im Jahr 2007 sind drei Menschen im Eisbach ums Leben gekommen. Zehn Menschen sind seit 1998 in den kühlen Fluten umgekommen. Die Unfälle in der starken Strömung passieren vor allem in und um die künstlichen Strudel. Das tut der Beliebtheit keinen Abbruch.

Deshalb will die Rathaus-CSU, dass Stadt und Land gemeinsam ein Konzept erarbeiten, wie der Eisbach für die Schwimmer sicherer gemacht werden kann. Es gibt bereits einen runden Stadt-Land-Tisch wegen der Surfer. Der kann sein Thema erweitern.

„Wer selber schon einmal ins Wasser gesprungen ist, weiß, dass man sich unter Umständen Schürfungen und blaue Flecken holt, die Wasserwalzen, Strudel und Strömungen sind auch nicht ganz ungefährlich“, erklärt Tobias Weiß. Der schroffe Grund, die hohen Betoneinfassungen und Brückenpfeiler machen das Baden zum Risiko. Es fehlten auch an mehreren stellen Leitern, um den Eisbach vor Strudeln wieder verlassen zu können. Zur Bachauskehr im Herbst könnte mit den Maßnahmen für einen sicheren Eisbach begonnen werden.

Willi Bock

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