CSU-Stadtrat Hans Podiuk: Ich fühle mich schon ganz sportlich
Was soll ich sagen. 42 Jahre im Münchner Stadtrat sollten mit der letzten Vollversammlung des bisherigen Stadtrats am 29. April zu ende gehen. Mit einer Abschiedsrede irgendwo zwischen vielen Lachern und Wehmut – und mit einem letzten Fest am Abend.
Hans Podiuk steht kurz vor Abschied
Ohne Coronakrise wäre ich in den letzten vier Wochen bis dahin weiter um fünf Uhr aufgestanden, jeden Tag im Rathaus gewesen, hätte weiter 35 Stunden die Woche Vorlagen studiert, wäre in Fraktions-, Planungs- oder Aufsichtsratssitzungen gesessen, am Telefon oder beim Beantworten von E-Mails. Das letzte Mal im Rathaus war ich vor einer Woche, um meinen Schreibtisch auszuräumen. Nun kommt nur noch der letzte Feriensenat – mit viel Abstand zu den anderen. Es wird da keine Abschiedsreden geben. Wie sich das anfühlt? Als wenn eine Kerze ganz langsam erlischt. Man sitzt ohnmächtig zu Hause und kann keinen Einfluss mehr nehmen.
Hans Podiuk schläft jetzt aus und sportelt
Immerhin, ich schlafe jetzt jeden Tag bis halb acht Uhr aus, frühstücke lange und lese alle Zeitungen dabei. Ich gehe neuerdings nach dem Frühstück spazieren. Jeden Tag marschiere ich eineinhalb Stunden mit meiner Frau Hannelore durch den Truderinger Wald. Ich fühle mich schon ganz sportlich. Es gibt jetzt auch jeden Tag Mittagessen zu Hause, das gab es früher nie, ich war ja nie da. Danach setze ich mich auf die Terrasse in die Sonne und lese in den 500 Büchern, die da jahrelang ungelesen herumstanden. "1200 Jahre Trudering", "Bayerische Weltgeschichte", sowas. Noch kann ich mich beschäftigen. Und meine Frau sagt, noch störe ich nicht zu Hause.
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