CSU München: Bernhard tritt ab, Spaenle als Nachfolger

Der frühere bayerische Umweltminister Otmar Bernhard gibt sein Amt als Vorsitzender des CSU-Bezirksverbandes München ab. Nachfolger soll Kultusminister Ludwig Spaenle werden.
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Umstrittener Schulminister: Ludwig Spaenle.
dpa Umstrittener Schulminister: Ludwig Spaenle.

MÜNCHEN - Der frühere bayerische Umweltminister Otmar Bernhard gibt sein Amt als Vorsitzender des CSU-Bezirksverbandes München ab. Nachfolger soll Kultusminister Ludwig Spaenle werden.

Führungswechsel an der Spitze des Münchner CSU-Bezirksverbandes: Der jetzige Vorsitzende Otmar Bernhard wird beim nächsten Bezirksparteitag im Sommer nicht mehr antreten. Als seinen Nachfolger schlug der 64-Jährige Kultusminister Ludwig Spaenle vor. Die beiden Männer waren zuvor in Kreuth miteinander in Klausur gegangen. Am Montag informierte Bernhard den Vorstand über seine Entscheidung.

Einigkeit – selbst bei wichtigen Personalentscheidungen. Das war es, was die CSU unbedingt zeigen wollte. Und deshalb war bei der eilig einberufenen Pressekonferenz in der Früh auch viel von „Vertrauen“ die Rede.

Ex-Umweltminister Bernhard wird in den eigenen Reihen als besonnener Lenker geschätzt. Im September 2004 hatte er den Vorsitz des Bezirksverbandes von Monika Hohlmeier übernommen. Die Tochter des früheren bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß musste das Amt damals im Zuge der CSU-Wahlfälschungsaffäre abgeben, auch als Kultusministerin trat sie zurück. Sie ließ die Münchner Christsozialen als Intrigantenstadl zurück. Der Verband war zerstritten, zerrüttet und hoch verschuldet. Es bestand sogar Gefahr, dass er aufgelöst wird.

Dass er wieder in ruhige Fahrwasser kamen, schreiben die Parteikollegen Otmar Bernhard zu. Und auch die Bankschulden, ursprünglich satte 350000 Euro, werden den Angaben nach bis zum Jahresende abgetragen sein. „Vom Abgrund in die Pole-Position“, beschreibt der designierte Nachfolger Spaenle dessen Leistung.

Warum hat Bernhard sich zur Stabübergabe entschlossen? Entscheidend ist für ihn der Zeitpunkt: „Im Hinblick auf den Wahlmarathon 2013/14 ist das sinnvoll.“ In diesen zwei Jahren stehen unter anderem die Landtags-, Bundestags – und die Kommunalwahl an. Und dann ist da noch dieses Gefühl, das er so beschreibt: „Meine Aufgabe ist erfüllt.“

Jetzt also Spaenle: Der 49-Jähriger gilt als knallharte Führungspersönlichkeit. Bereits im Jahr 2009 waren ihm Ambitionen auf den einflussreichen Chef-Sessel nachgesagt worden. Doch dann hatte er die erneute Kandidatur Bernhards unterstützt.

Am Monatg bedankte er sich artig für die Nominierung: „Das ist eine große Ehre und Herausforderung.“

Hätte denn der Fraktionsvorsitzende Josef Schmid kein Interesse an dem Amt gehabt? Immerhin wäre das eine Profilierungs-Möglichkeit für jemanden, der bei der nächsten Kommunalwahl wieder als OB-Kandidat antreten will. Doch Schmid winkt ab: „Wir können mehr Kraft für das Ziel 2014 schöpfen, wenn die Ämter klar getrennt sind“, erklärte er auf Nachfrage. Und auch Otmar Bernhard gab zu Protokoll: „Das braucht’s nicht, dass das in einer Person vereinigt wird.“

Spaenle machte gestern dafür sofort klar, dass er Schmid als Spitzenkandidaten sieht. „Er ist das CSU-Gesicht der Münchner Stadtpolitik, mit ihm wäre das Rathaus in guter Hand“, sagte der Kultusminister. Die Botschaft des Tages war klar: „Die Ära Ude ist nahezu Geschichte. Wir sind bereit.“ Und auch einen Seitenhieb auf die SPD wollte man sich freilich nicht verkneifen. Die will frühestens Ende des Jahres festlegen, wer ihr neuer OB-Kandidat werden soll. Man sei gespannt, ob die SPD-Aufstellung „ähnlich vorbildlich“ laufen werde wie die eigene.

Mit einem Gegenkandidaten für Spaenle rechnete Otmar Bernhard gestern nicht. Er selbst will sich übrigens nicht ganz aus der Politik zurückziehen. 2013 will er nochmal für den Landtag kandidieren: „Wenn die Gesundheit mitspielt.“ Julia Lenders

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