CSU hat Bayern mit Stammstrecke "Milliardengrab" eingebrockt

Vor dem Ende des Untersuchungsausschusses zur S-Bahn-Stammstrecke in München erheben die Grünen erneut schwere Kritik gegen die Staatsregierung und Ministerpräsident Markus Söder (CSU). "Die Staatsregierung hat das Desaster lange verheimlicht, verschwiegen und vertuscht. Erst nach der verlorenen Bundestagswahl war für Söder ein günstiger Zeitpunkt für die Veröffentlichung", sagte Markus Büchler, Fraktionssprecher für Mobilität am Freitag in München. Jahrelang habe die Staatsregierung das "Milliardengrab" weiterbauen lassen, um vollendete Tatsachen zu schaffen.
dpa |
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Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bei einer Pressekonferenz.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bei einer Pressekonferenz. © Sven Hoppe/dpa
München

Aus Sicht der Grünen habe die monatelange Aktenrecherche und die Zeugenvernehmungen im Ausschuss erwiesen, dass die Staatsregierung und der frühere CSU-Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer das gigantische Infrastrukturprojekt in der bayerischen Landeshauptstadt nicht ausreichend kontrolliert hätten. Dadurch habe die Staatsregierung die Kostenexplosion und die Verzögerung bis zur Fertigstellung direkt zu verantworten. Ebenfalls kritisierten sie, dass trotz der unklaren Perspektive für das Projekt mögliche Alternativen, etwa ohne Tunnelbau, nicht mal geprüft werde.

Am Dienstag (11. Juli) wollen die elf Parlamentarier der verschiedenen Fraktionen in einer Abschlusssitzung Bilanz ziehen. Der Untersuchungsausschuss war von der Opposition im Landtag initiiert worden, nachdem bekannt geworden war, dass die Stammstrecke statt 3,8 Milliarden mindestens 7,2 Milliarden Euro plus Teuerung kosten und sich die Inbetriebnahme von 2028 auf bis zu 2037 verschieben wird. Die Grünen fürchten, dass das Projekt wegen der hohen Inflation und dem sich verschärfenden Fachkräftemangel auf "weit über zehn Milliarden Euro" verteuern werde. "Die CSU hat Bayern damit sehr wahrscheinlich das teuerste aus dem Ruder gelaufene Großprojekt Deutschlands beschert", sagte Büchler.

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3 Kommentare
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  • Der wahre tscharlie am 08.07.2023 18:23 Uhr / Bewertung:

    So Unrecht haben die Grünen da garnicht.
    Aber das ist eh fast alles nur Steuergeld. Genauso wie die 253 Millionnen, die uns Scheuer bzw. die CSU eingebrockt haben. Ein Glück, dass Wissing die Mobilitätsfabrik für München, für die Scheuer auch 500 Millionen bereit gestellt hatte, gestoppt hat.
    Und der Steuerzahler stirbt eh nicht aus.

  • wolfi2 am 08.07.2023 17:16 Uhr / Bewertung:

    Wer wollte denn eigentlich mit aller Gewalt die 2.Stammstrecke?
    Wenn man den Ausbau des Nordrings forderte wurde man ja vom Bürgermeister und den Grünen am liebsten gesteinigt, man durfte im Stadtrat ja noch nicht mal das Wort "Nordring" erwähnen. Also mal schön vor der eigenen Baustelle kehren

  • Ardana am 08.07.2023 08:05 Uhr / Bewertung:

    Bei der Maut hat man ja einen Sündenbock rausgepickt. Wobei er es ja nicht alleine war. Hier bei der Stammstrecke wird es wieder keiner gewesen sein und man wird schnell einen Schuldigen finden, der die anderen aus den Fokus rückt. Und natürlich, der Herr Söder, der von allem nichts wusste und den man ja - wie immer - erst zu spät informiert hat.

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