CSU fordert: Stadt soll mit oBike verhandeln

München - Seit Tagen säumen sie Straßen und Gehwege in München – die gelb-grauen Fahrräder des asiatischen Bikesharing-Anbieters oBike. Die Mehrzahl der Münchner ist verärgert, weil die Radl in den meisten Fällen im Weg stehen. Das sieht auch die Stadtrat-CSU so, die sich deswegen jetzt in einem Antrag an die Stadt wendet. Darin fordert die Fraktion das Aufnehmen von Verhandlungen mit dem Anbieter – die "Nutzung des öffentlichen Raums muss geregelt werden", so die CSU.
In den Verhandlungen soll es darum gehen, Regelungen zu finden, wo die Räder im öffentlichen Raum abgestellt werden dürfen. Denn aktuell macht es noch den Anschein, als ob die Fahrräder völlig willkürlich abgestellt werden dürfen. Dazu schreibt die CSU: "Sowohl bei MVG Rad, als auch bei Call a Bike der Deutschen Bahn, ist beschrieben, wo und wie Fahrräder im öffentlichen Raum abgestellt werden dürfen. Bei oBike heißt es auf der Homepage lediglich, man könne die Radl an geeigneten öffentlichen Orten abstellen, ohne genauere Definition." Feste Stationen gibt es also keine – deswegen kommt es nun immer häufiger dazu, dass die Drahtesel teilweise auch mitten auf dem Gehweg stehen und so zur Blockade werden. Vor allem für Kinderwagen, Rollstuhlfahrer oder ältere Menschen mit Rollator ein Problem.
Abstellverbote für Leihräder?
Deswegen soll nun der Kontakt zum asiatischen Anbieter hergestellt werden, um eine "verhältnismäßige Nutzung des öffentlichen Raums" zu schaffen. Dabei können unter Umständen dann auch für bestimmte Bereiche in der Stadt Abstellverbote ausgesprochen werden.
Neben der Deutschen Bahn und der MVG ist oBike der dritte Bikesharing-Anbieter in München. Als die Fernost-Radl Anfang August nach München kamen, waren es noch 350, inzwischen sind es schätzungsweise 1.650, bis Ende September sollen sie sich auf 2.000 vermehren. Die Bahn hat im Münchner Fuhrpark ihrer Konzerntochter "Call a Bike" derzeit 1.200 Räder, dazu kommen 1.200 der MVG, die noch auf 3.200 aufgestockt werden sollen.
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