CSU fordert: Holt den Bach an der Emmeramsmühle hervor!

München - Die Gaststätte St. Emmeramsmühle im Nordteil des Englischen Gartens trägt ihren Namen nicht zufällig. Früher, bis ins 19. Jahrhundert, stand dort tatsächlich eine von vier Mühlen. Der Brunnbach trieb diese an. Seit Jahrzehnten ist von dem Bach jedoch kaum mehr etwas zu sehen. Er wurde in den 60er Jahren zum Teil in Rohre gelegt.
CSU-Stadtrat Jens Luther beantragt wieder die Freilegung des Brunnbaches
Schon vor zwei Jahren hat die CSU im Bezirksausschuss Bogenhausen gefordert, den als "Krautgarten-Graben" bezeichneten Nebenarm des Brunnbachs entlang der St. Emmeramsmühle bis zum denkmalgeschützten Floßwärterhäuschen wieder freizulegen und zu renaturieren. Damals erteilte das Baureferat dem Vorhaben allerdings eine Absage. Jetzt wagt CSU-Stadtrat Jens Luther einen erneuten Vorstoß. Er beantragt wieder die Freilegung des Baches.
Bis in die 1920er Jahre hinein war die Einkehr in St. Emmeram mit seinen frischen Forellen aus den umliegenden Teichen ein bekanntes Ausflugsziel, schreibt der CSUler in dem Antrag. Sogar Literaturnobelpreisträger Thomas Mann wurde von dem Bach inspiriert.
"Erhöhtes Gefahrenpotenzial": Deshalb wurde der Bach in ein Rohr verlegt
Wie es dazu kam, dass der Bach dann in ein Rohr verlegt wurde, beantwortete das Baureferat vor zwei Jahren so: "In Höhe des heutigen Biergartens verlief der Bach in einem offenen Trog von etwa 13 Metern Länge und drei Metern Breite. Diese Situation bestand bis 1958. Aus den Archivunterlagen ist zu entnehmen, dass in der Vergangenheit mehrere Personen, darunter ein Kind, in den Trog gefallen sind. Im Hinblick auf die in unmittelbarer Nähe liegende Gaststätte wurde hier ein erhöhtes Gefahrenpotenzial gesehen." Deshalb sei es notwendig gewesen, dieses Teilstück des Grabens verrohren zu lassen, um "weitere Unglücksfälle zu vermeiden". Das Baureferat stellte damals auch fest, dass der Bach heute nahezu vollständig auf Privatgrund verläuft. Die Verhandlungen wären also kompliziert.
Jens Luther sieht nun eine neue Chance gekommen. Denn die Grünen beantragten vor Kurzem auch, den westlichen Stadtgrabenbach in der Herzog-Wilhelm-Straße freizulegen. "Wenn die Baureferentin da Ja sagt, kann sie zu uns nicht Nein sagen", glaubt Luther. Er ist überzeugt: Steter Tropfen höhlt den Stein. Irgendwann wird es klappen.