CSU-Chef München: Mach’s nochmal, Otmar

Der alte CSU-Bezirkschef in München wird wohl auch der neue: Otmar Bernhard tritt wieder an. Seine Wiederwahl im Juni gilt mittlerweile als sicher. Denn sein einziger Konkurrent, Kultusminister Ludwig Spaenle, will nicht kandidieren.
von  Abendzeitung

Der alte CSU-Bezirkschef in München wird wohl auch der neue: Otmar Bernhard tritt wieder an. Seine Wiederwahl im Juni gilt mittlerweile als sicher. Denn sein einziger Konkurrent, Kultusminister Ludwig Spaenle, will nicht kandidieren.

MÜNCHEN Otmar Bernhard wäre gerne Umweltminister geblieben. Doch der Anti-Senioren-Schachzug von Ministerpräsident Horst Seehofer machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Auch, wenn er für den Ministerposten also zu alt war – für den CSU-Bezirksvorsitz in München ist er es nicht. Der 62-Jährige wird aller Voraussicht nach Bezirkschef bleiben.

Im Juni steht der Bezirksparteitag der Münchner CSU an. Und eine Zeit lang schien es, als werde es dabei zum Machtwechsel kommen. Denn wie in der CSU hinter vorgehaltener Hand bestätigt wird: Auch Ludwig Spaenle, vor wenigen Monaten zum Kultusminister befördert, hatte Ambitionen auf den einflussreichen Chef-Sessel. Insgesamt gibt es nur zehn Bezirksvorsitzende in der CSU – ein enger Kreis, aus dem immer wieder wichtige Posten besetzt werden.

Doch jetzt ist klar: Zu einem Machtkampf wird es nicht kommen. Spaenle, der als knallharte Führungspersönlichkeit gilt, begnügt sich mit seinem Ministeramt. Vorerst. Bei einer Sitzung des Bezirksvorstands im März hat er offiziell erklärt, dass er eine weitere Kandidatur Otmar Bernhards unterstützt.

Kultusminister Spaenle war der einzige Konkurrent

Damit ist der Weg frei für den alten neuen Bezirkschef. Denn als einziger Gegenkandidat wäre wohl nur Spaenle in Frage gekommen. „Es ist de facto perfekt, dass Bernhard nochmal kandidiert“, sagt CSU-Stadtrat Hans Podiuk.

Die Rathaus-CSU kann damit gut leben. Bernhard wird als besonnener Lenker geschätzt. Im September 2004 war er vom Stellvertreter zum Vorsitzenden der Bezirks-CSU aufgerückt. Seine Vorgängerin, die Strauß-Tochter Monika Hohlmeier, hatte die Münchner Christsozialen nach der Wahlfälschungsaffäre als Intrigantenstadel zurückgelassen. „Bernhard hat geschafft, in den Verband Ruhe reinzubringen“, sagt Podiuk. Und auch Rathaus-Fraktionschef Josef Schmid erklärt: „Er hat die CSU gemeinsam mit anderen aus tiefster Krise hervorgeholt.“ Ob Bernhard auch nach dieser Kandidatur – im Jahr 2011 – antritt, ist noch unklar.

Julia Lenders

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