CSU-Anstich im Wiesnzelt

Mit Finanz-Staatssekretär Georg Fahrenschon zapft heuer erstmals ein Politiker im Hofbräu-Zelt auf dem Oktoberfest an. Die SPD wittert Wahlkampf-Werbung
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Zapft an: Staatssekretär Georg Fahrenschon (CSU).
dpa Zapft an: Staatssekretär Georg Fahrenschon (CSU).

MÜNCHEN - Mit Finanz-Staatssekretär Georg Fahrenschon zapft heuer erstmals ein Politiker im Hofbräu-Zelt auf dem Oktoberfest an. Die SPD wittert Wahlkampf-Werbung

Die Zeiten, als in der Schottenhamel-Festhalle der OB und in allen anderen Zelten die Wirte selbst das erste Bierfass anzapften, gehören offensichtlich der Vergangenheit an. Wenn am kommenden Samstag das größte Volksfest der Welt startet, dann wird erneut eine illustre Zahl an Prominenten zum Schlegel greifen. Das Anzapf-Ritual ist längst zur großen Promotion-Aktion geworden.

So wird im Hippodrom Sternekoch Alfons Schuhbeck den Wechsel ins erste Fass schlagen. Er löst Robert Atzorn ab, der 2007 mit drei Schlägen dafür sorgte, dass Bier floss. Im Hackerzelt setzt Wirt Toni Roiderer dagegen auf Kontinuität. Wie im vergangenen Jahr wird Kabarettistin Monika Gruber versuchen, unterm Himmel der Bayern die Ehre der Frauen zu retten und mit zwei Schlägen anzuzapfen.

Und im Hofbräuzelt? Da war das Anzapf-Ritual zuletzt Chefsache. Wirt Günter Steinberg zapfte 2006 mit zwei, 2007 mit drei Schlägen an. Heuer wird er den Schlegel aber einem neuen Anzapfer in die Hand drücken. Mit Finanzstaats-Sekretär Georg Fahrenschon wird erstmals ein Politiker im Zelt des staatliche Konzerns anzapfen. Eine Premiere – und das mitten im heißen Wahlkampf-Endspurt.

Dabei hatte Steinberg ursprünglich Fahrenschons Vorgesetzten im Auge. Doch der CSU-Vorsitzende Erwin Huber weilt zum Wiesn-Auftakt bei einer Wahlkampfveranstaltung in Unterfranken. Deshalb springt jetzt Fahrenschon in die Bresche: „Ich habe ihn gefragt, ob er sich den Anstich zutraut“, sagt Steinberg. Der Staatssekretär soll spontan zugesagt haben.

Beim politischen Konkurrenten betrachtet man den neuen Anzapfer freilich mit Argwohn: „Ein bisschen mehr Zurückhaltung beim Anstich wäre angebracht gewesen“, findet Landtags-Abgeordnete Hermann Memmel (SPD) und sorgt sich vor „einem Wahlkampf im Wiesnzelt“: „Politik gehört nicht auf die Wiesn!“

Aber vielleicht geht der Schuss ja ohnehin nach hinten los – und Fahrenschon blamiert sich. Mit 5 Schlägen plus X.

Daniel Aschoff

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