CSD 2023 in München ohne die CSU: Das ist zu kurz gedacht

München - Der Christopher Street Day ist – obwohl von vielen eher als schwul-lesbische Festwoche wahrgenommen – eine höchst politische Veranstaltung, das jährlich unter einem anderen Motto steht. Heuer lautet dies: "Queerer Aktionsplan Bayern jetzt!"
Queere Community in München fordert mehr Gleichstellung
Damit soll der CSU-geführten Staatsregierung Feuer gemacht werden, endlich ein "Programm für Gleichstellung und Akzeptanz von LGBTIQ*" zu starten, wie es die CSD-Macher formulieren.
Das ist in Ordnung. Bayern ist das einzige Bundesland, in dem es einen solchen Aktionsplan noch nicht gibt.
Ausgrenzung mit Ausgrenzung vergelten ist zu kurz gedacht
Wer so vehement Gleichstellung und Akzeptanz einfordert, sollte sie auch vorleben.
Die CSU, seit jeher (und oft zu recht) politischer Lieblingsfeind der Community, nun wegen verunglückter Aussagen einzelner Parteimitglieder in der Drag-Lesungs-Debatte vom CSD auszuladen, ist verfehlt, kleingeistig und zu kurz gedacht.
Auch in der CSU setzen sich manche für queere Themen ein
Wer möchte, dass sein Gegner sich öffnet und auf ihn zugeht, sollte ihn nicht ausgrenzen. Zumal es längst CSUler gibt, die sich für queere Themen einsetzen.
Die landen dann – trotz aller Bemühungen – in Sippenhaft und müssen draußen bleiben. Wenn sich der CSD als Meinungsblase begreift, die Zensur-Kultur betreibt, wird er kaum mehr Akzeptanz erreichen. Schade.