Crash: Polizeiauto übersieht Tram

Ein Polizeibeamter fährt bei Rot über die Ampel und übersieht die Tram 19. Die Trambahnfahrerin kann nicht mehr rechtzeitig bremsen und kollidiert frontal mit dem Polizeiauto.
Maxvorstadt - Sie hatten kein Blaulicht an, mussten keine Verbrecher jagen, trotzdem fuhr am Mittwoch ein Polizist bei Rot über die Ampel und verursachte einen Crash. Gegen 22.20 Uhr waren der 28-jährige Polizist und sein 23-jähriger Kollege mit ihrem Dienst-BMW 320 auf der Luitpoldstraße in nordöstlicher Richtung unterwegs. Es war eine ganz normale Einsatzfahrt, ohne Inanspruchnahme von Sonder- und Wegerechten. An der Kreuzung zur Prielmayerstraße wollte der Polizeibeamte nach links abbiegen, die Ampel war rot. Trotzdem fuhr der 28-jährige Polizist in die Kreuzung und übersah eine von rechts kommende Tram.
In der Linie 19 saßen und standen etwa 100 Fahrgäste und eine 51-jährige Straßenbahnfahrerin. Die für sie geltende Signalanlage zeigte freie Fahrt und trotz Schnellbremsung konnte die 51-jährige Straßenbahnfahrerin einen Zusammenstoß nicht verhindern und kollidierte frontal, im Bereich der vorderen Rammbohle, mit dem rechten vorderen Kotflügel des Polizeifahrzeuges. Bei dem Crash löste sich die Rammbohle komplett aus der Verankerung. Das Polizeifahrzeug wurde nach links abgelenkt und um 90 Grad gedreht, so dass es auf dem Straßenbahngleis der Gegenrichtung zum Stehen kam.
Die Tramfahrerin wurde bei dem Unfall leicht verletzt, der 28-jährige Beamte musste ambulant in einem Münchner Krankenhaus behandelt werden. Am Polizeifahrzeug entstand ein Sachschaden von circa 5000 Euro, an der Straßenbahn entstand ein Schaden von etwa 10 000 Euro. Die Kreuzung musste wegen der Unfallaufnahme und der Bergung des Polizeiautos mehrfach gesperrt werden, was zu Verkehrsbehinderungen führte. Im Tramverkehr kam es wegen der kompletten Gleissperrung für 1 ¾ Stunden zu erheblichen Behinderungen.