Coronavirus: 25 Bewohner in Münchner Pflegeheim erkrankt

Vermutlich über einen Pfleger gelangt das Virus in das Haus, das jetzt unter Quarantäne ist. Auch fünf Mitarbeiter sind positiv getestet.
Linda Jessen |
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Gerade für eine Einrichtung, in der besonders gefährdete ältere Menschen leben, ist das eine hochkritische Lage.
Sigi Müller Gerade für eine Einrichtung, in der besonders gefährdete ältere Menschen leben, ist das eine hochkritische Lage.

München - Auch in einem Münchner Pflegeheim gibt es jetzt etliche Corona-Fälle. Betroffen ist das Evangelische Pflegeheim Leonhard-Henninger-Haus im Westend, in dem 40 Bewohner auf das Coronavirus getestet wurden – bei 25 von ihnen gab es ein positives Ergebnis.

Immerhin acht der Tests kamen negativ zurück, bei sieben steht das Ergebnis noch aus. Obendrein sind auch fünf der 15 getesteten Pflegekräfte positiv. Gerade für eine Einrichtung, in der besonders gefährdete ältere Menschen leben, ist das eine hochkritische Lage.

Daher sind die Schutzmaßnahmen auf der betroffenen Station jetzt auch besonders hoch: Die Abteilung ist nur noch über eine Zugangsschleuse erreichbar, die Mitarbeiter tragen Schutzausrüstung und FFP2-Masken.

Coronavirus im Pflegeheim: Reihentests für Bewohner und Mitarbeiter

Beim Gesundheitsamt wurden unverzüglich Reihentests für die 141 Bewohner und 102 Mitarbeiter beantragt – dies geschah auf Wunsch der Trägerin des Heims, der Hilfe im Alter, die zur Inneren Mission gehört. Geschäftsführer Gerhard Prölß sagt: "Wir haben die Schutzmaßnahmen in der betroffenen Station drastisch erhöht, dennoch vermuten wir, dass das Virus auch an andere Stellen im Haus übertragen wurde."

Ob und in welchem Umfang das möglicherweise der Fall ist, wisse man erst nach den Ergebnissen des Reihentests. Im Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsreferat der Stadt werden nun die weiteren Maßnahmen abgestimmt – so steht das Haus bereits unter freiwilliger Quarantäne, die Einrichtung hat einen Aufnahmestopp beschlossen.

Coronavirus im Pflegeheim: Pfleger schleppte es vermutlich ein

Vermutlich gelangte das Virus über einen Pfleger in das Heim. Er hatte sich Anfang März für drei Tage in Barcelona aufgehalten. Weil Spanien zu diesem Zeitpunkt noch nicht als offizielles Risikogebiet eingestuft war, trat er nach seiner Rückkehr seinen Dienst normal an.

Zwei Wochen später wurde er krankgeschrieben, wegen Fieber und Husten – Hauptsymptome bei einer Erkrankung an Covid-19. Erst vor wenigen Tagen hatte ein Wolfsburger Pflegeheim bundesweit für Aufsehen gesorgt. Fast die Hälfte der 160 Bewohner hat sich dort mit dem gefährlichen Virus infiziert – am Dienstagabend waren bereits 18 von ihnen gestorben.

Immerhin ist die Situation in München bislang nicht so dramatisch: Im Westend weisen bisher lediglich einige Bewohner leichte Erkältungssymptome auf. Auch der Betrieb kann laut Heim-Geschäftsführer Prölß derzeit noch sichergestellt werden.

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