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Corona-Zahlen in München steigen wieder: Kliniken werben fürs Maske tragen

FFP2 und Co. waren schon fast vergessen. Doch nun rufen große Münchner Kliniken ihre Mitarbeiter auf, die Masken in der Öffentlichkeit zu tragen.
von  Eva von Steinburg
Ein Passant trägt eine FFP2-Maske in der Hand. (Symbolbild)
Ein Passant trägt eine FFP2-Maske in der Hand. (Symbolbild) © Marijan Murat/dpa

München - Wer in letzter Zeit nicht zum Arzt musste, hat sie nur vereinzelt gesehen – Maskenträger in der Stadt: im Gewühl auf der Wiesn, in der Schlange bei der Landtagswahl oder auch bei Supermarkt-Einkäufen.

Nun plädieren vier große Münchner Kliniken farbenfroh für einen freiwilligen Schutz mit Maske über den Winter – als interne Aktion für ihre Mitarbeiter. Sie haben dafür die griffige O-bis-O-Regel aufgenommen: "von Oktober bis Ostern". Das ist die geläufige Faustformel des ADAC für Winterreifen.

Seit dem Oktoberfest steigen die Corona-Zahlen in München rasant an

Klinikintern haben die Verantwortlichen bereits zum Oktoberfest mit der Maskenempfehlung für ihr Personal begonnen. Seit der Wiesn gehen die Corona-Infektionen steil nach oben. Wird die Maske also wieder unser Winter-Accessoire?

Münchner Krankenhäuser, darunter das Klinikum Großhadern, das Klinikum rechts der Isar und das Rotkreuz-Krankenhaus werben für freiwilligen Schutz: "Wir wollen dazu animieren, von Oktober bis Ostern Maske zu tragen, vor allem in öffentlichen, geschlossenen Räumen", sagt Clemens Wendtner, Chefarzt der München Klinik Schwabing. Zur Zeit gebe es sehr viele Atemwegsinfektionen, darunter eben auch Corona-Fälle.

"Wir möchten keine Verpflichtung oder Kontrolle, das soll mit Vernunft gehen. Wir empfehlen den Mund-Nasen-Schutz Mitarbeitern, die direkt am Patienten arbeiten oder einen leichten Atemwegsinfekt haben – zum Schutz unserer Patienten", sagt Professor Bernhard Heindl vom LMU-Klinikum. Sein Krankenhaus hat die O-bis-O-Idee in Zusammenarbeit mit drei anderen großen Münchner Kliniken entwickelt: "Natürlich wäre es schön, wenn Krankenhausbesucher die Plakate sehen und sich denken: Da muss etwas dran sein. Jeder soll sein Schutzbedürfnis einschätzen und das der anderen. Das haben wir doch mit Corona gut gelernt", sagt der Leiter der Stabstelle Strategische Unternehmenssteuerung am Klinikum Großhadern.

Mediziner empfiehlt die Maske auch in der U-Bahn

Wenn ein Patient Infektionszeichen hat, macht die Klinik einen breiten Test: auf Covid, den RSV-Virus und Influenza. Den Sommer über lagen im Durchschnitt drei coronapositive Patienten in Großhadern. Gekommen zum Beispiel aber wegen einem gebrochenen Bein.

Inzwischen liegen in Großhadern 30 Covid-Fälle. Im Krankenhaus werden sie auch isoliert – anders als daheim. Bernhard Heindl selbst hat zwei Mal Corona mitgemacht. "Ich war zwei Wochen außer Gefecht gesetzt. Danach habe ich noch lange mit einem trockenen Hustenreiz zu kämpfen gehabt", erinnert er sich: "Wenn ich Corona vermeiden kann, mache ich das", sagt er.

Zudem leiden bis zu zehn Prozent der Patienten an Long Covid: "Wir haben eine hohe Zahl an Anfragen in unserer Post-Covid-Ambulanz." Praxis, Klinik, Altenheim und U-Bahn nennt der Mediziner diesen Winter als Orte für eine Maske – wenn man in der Stadt auf Nummer sicher gehen will.

 
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