Corona-Verstöße: Polizei löst Menschenansammlung am Gärtnerplatz auf

Am Mittwochabend hat die Polizei Menschenansammlungen am Wedekind- und Gärtnerplatz aufgelöst. Die Menschen hielten sich dort nicht an die geltenden Corona-Regeln.
von  Ralph Hub
Beliebter Treffpunkt bei den Münchnern: Der Gärtnerplatz. An schönen Abenden treffen sich hier aktuell Hunderte Menschen.
Beliebter Treffpunkt bei den Münchnern: Der Gärtnerplatz. An schönen Abenden treffen sich hier aktuell Hunderte Menschen. © Daniel von Loeper

München - Irgendwie absurd: Während die einen trotz Corona-Pandemie in Italien Urlaub machen, sollen andere weiter zu Hause sitzen, Abstand halten und vor allem sich nicht in größeren Gruppen mit Freunden im Freien treffen.

Ärger ist damit programmiert. So wie am Mittwochabend in Schwabing und in der Isarvorstadt. Am Wedekindplatz versammelten sich abends rund 150 Menschen. Sie saßen zusammen, manche tranken Bier, hörten Musik. Auf den Sicherheitsabstand zueinander achteten die wenigsten.

Mehrere Platzverweise ausgestellt

Als gegen 22.20 Uhr die Polizei vorbeikam, war der Spaß vorbei. Mehr als 20 Beamte sorgten dafür, dass die Leute den Platz räumten und nach Hause gingen. "Alles blieb friedlich", sagt Polizeisprecher Michael Marienwald, "keiner machte Ärger."

Etwa zu selben Zeit waren auch rund 200 Leute am Gärtnerplatz: Man saß unter freiem Himmel zusammen, trank, lachte, feierte. Nicht alle sind davon begeistert, vor allem nicht Anwohner (AZ berichtete). Sie beschweren sich wegen Lärm, Müll und Dreck. Am Mittwoch reichte die Anwesenheit Hunderter Menschen, dass über 20 Polizisten die Freiluftparty gegen 22.50 Uhr beendeten.

Polizei setzt auf Deeskalation

Ähnliche Einsätze absolvieren die Beamten bei schönem Wetter beinahe täglich überall in der Stadt, an der Isar, im Englischen Garten oder in den Parks. Auffallend ist, je mehr Lockerungen es gibt, um so schwerer scheint es manchen zu fallen, sich an die noch immer geltenden Kontaktbeschränkungen zu halten.

Auf Twitter appelliert die Münchner Polizei kumpelhaft an die Vernunft der Leute: "Wir wissen, Euch zieht’s raus", schreibt das Social Media Team. "Feierlaune, laue Nächte, aber die Clubs sind zu. Auch wenn die Isar lockt, nach wie vor gelten Regeln, die es nicht zulassen, dass Hunderte Menschen Party feiern. Nehmt Rücksicht und macht nicht mit." Ein frommer Wunsch, der, je länger der Sommer dauert, immer schwerer in Erfüllung geht. Die nächsten Tage dürfte es an der Partyfront ruhiger werden. Es wird kühler und regnerisch. Deshalb werden viele lieber Zuhause bleiben. Zu hoffen ist, dass kommende Lockerungen es einfacher machen, wieder gemütlich zu mehreren zusammen zu sitzen. 

Bereits Mitte Mai war es zu einem ähnlichen Vorfall am Gärtnerplatz gekommen, auch damals musste die Polizei eine Menschenansammlung auflösen. 

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