Corona stürzt auch die Messe München in Turbulenzen

München - Geht es der Messe München (MMG) wirtschaftlich gut, profitieren davon viele Unternehmen sowie Arbeitnehmer und Finanzkassen in München, Bayern und sogar in ganz Deutschland. Dies zeigt eindrucksvoll eine Studie, die das Ifo-Institut jetzt im Auftrag der Messe zum vierten Mal durchgeführt hat.
Untersucht wurden dabei die ökonomischen Effekte der MMG für München, die Region und das ganze Land. Das Ergebnis: Kaufkraft, Steuereinnahmen und Arbeitsplätze wuchsen seit der letzten Studie von 2013 zweistellig. Dies zeige die Bedeutung der Messe München für Stadt, Land und Bund, betonte Messechef Klaus Dittrich.
Messe München: Lockdown hinterlässt seine Spuren
"Jeder Euro, der bei der Messe München umgesetzt wird, induziert zehn Euro Umsatz bundesweit in Hotellerie und Gastronomie, bei Messebauern, Taxiunternehmern, Verkehrsträgern, Reinigung, Bewachung und Handwerksbetrieben", sagte Dittrich bei der Vorstellung der Studienergebnisse. Diese gelten für ein Jahr mit durchschnittlichem Messeprogramm.
Die Rekord-bauma 2019 beispielsweise wurde für dieses Jahr mit 0,33 Prozent angesetzt, weil sie im Drei-Jahres-Turnus stattfindet. Bundesweit generierte die Messe im Jahresschnitt einen Gesamtumsatz von 3,29 Milliarden Euro, rund 80 Prozent davon in München und dem Freistaat.
Allerdings hat der Lockdown auch bei der Messe tiefe Spuren hinterlassen. Der Wirtschaftsmotor Messe begann zu stottern, die Corona-Pandemie verursacht Milliardenverluste im Messeumfeld. "Die Messegesellschaft wurde schlagartig getroffen", sagt Klaus Dittrich. "Die erste Messeabsage war die ISPO Peking, ab März fiel jede Veranstaltung in München aus oder wurde verschoben. Im schlechtesten Fall bedeutet das 230 Millionen Umsatzverlust für die Messe München."
Messe München entwickelt "ausgeklügeltes Infektionsschutz-Konzept"
Der Gesamtwirtschaft gingen allein durch die Absagen in München bis zu 2,3 Milliarden Euro verloren. "Darum ist der Neustart so wichtig für uns und viele betroffene Caterer, Tontechniker, Messebauer, Reinigungskräfte, Sicherheitsleute und andere", so Dittrich.
Man begrüße das Signal der Bayerischen Staatsregierung, ab September wieder Messen zu erlauben und habe ein ausgeklügeltes Infektionsschutz-Konzept entwickelt.
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