Corona-Sommer in München: Locker werden - oder auch nicht

Der Stadtrat beschließt neue Freiheiten im öffentlichen Raum. Doch im Rathaus sind viele unzufrieden mit der Verbots-Politik des OBs für den Gärtnerplatz.
Felix Müller
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Am Breisacher Platz gibt es schon eine Stadtterrasse: Die SPD-Politikerinnen Lena Odell (M.) Lena Sterzer (l.) und Nina Reitz sitzen Probe.
Am Breisacher Platz gibt es schon eine Stadtterrasse: Die SPD-Politikerinnen Lena Odell (M.) Lena Sterzer (l.) und Nina Reitz sitzen Probe. © ho

München - Der Stadtrat beschließt neue Freiheiten im öffentlichen Raum. Doch im Rathaus sind viele unzufrieden mit der Verbots-Politik des OBs für den Gärtnerplatz

Bars und Restaurants dürfen bis 24 Uhr offen haben - auch innen

München macht sich locker. In diesen Tagen strömen die Menschen ins Freie, genießen den beginnenden Sommer, die neuen Freiheiten. Und wenn es mal regnet, kann man trotzdem wieder ausgehen - ab Montag dürfen die Bars und Restaurants bis 24 Uhr auch innen öffnen.

Sommerterrassen werden im Stadtrat beschlossen

Da passt es in die Aufbruchsstimmung dieser Tage, dass die grün-rote Mehrheit im Stadtrat die so genannten Sommerterrassen beschließen wird, die auf eine Idee der SPD zurückgehen (AZ berichtete).

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Auf "bisher nicht ganz so attraktiven und wenig genutzten Plätzen in der Nachbarschaft" sollen Münchner dann kleine Aufenthaltsorte "ohne Konsumzwang" schaffen dürfen, so die Idee. Dort kann man dann wetterfeste Möbel aufstellen - nachdem ein entsprechender Antrag beim zuständigen Bezirksausschuss bewilligt wurde. Mindestens 50 Meter Abstand zur nächsten Gastronomie sind eine Voraussetzung.

Verwaltungsgebühr von 50 Euro ist geplant

Die Flächen sollen zwischen sechs und 75 Quadratmeter groß sein. Eine Verwaltungsgebühr von 50 Euro ist geplant. "Jetzt ist es an den Münchnern, sich passende Orte für ihre Nachbarschaft zu überlegen und dort Stadtterrassen zu gestalten", sagte SPD-Stadträtin Lena Odell am Freitag.

Wegen des Gärtnerplatzes droht Krach im Rathaus

Die SPD betont, mit der Idee auch den Gärtnerplatz entlasten zu wollen. Um den wiederum droht im Rathaus neuer Krach. Denn OB Dieter Reiter (SPD) hat zwar dieser Tage in einem langen Brief an Ministerpräsident Markus Söder (CSU) Corona-Lockerungen in "allen Lebensbereichen" gefordert. Das Alkoholverbot am Gärtnerplatz ab 18 Uhr, das er mit Bezug auf das Pandemiegeschehen erlassen hat, gehört aber offenbar nicht zu diesen Lebensbereichen.

In Reiters Mitteilung war von einem Ende des Verbots keine Rede, in Rathaus-Kreisen heißt es, es solle bestehen bleiben. Zum Unverständnis der Opposition - und Reiters eigenem Koalitionspartner.

Alkoholverbot am Gärtnerplatz bleibt

"Die SPD will doch konsumfreie Räume schaffen", sagte Grünen-Stadtrat Dominik Krause am Freitag der AZ. "Stattdessen werden dann Räume besonders beschränkt." Es sei an der Zeit, über Lockerungen am Gärtnerplatz nachzudenken - und das Verbot wenigstens später beginnen zu lassen, nicht wie aktuell bereits um 18 Uhr. Die Grünen hatten zuletzt angeregt, auf dem Platz etwa Konzerte stattfinden zu lassen, auch von einer Bewirtung war die Rede.

Pretzl fordert auch Aufhebung der Maskenpflicht in Fußgängerzone

Auch CSU-Fraktionschef Manuel Pretzl forderte Reiter zum Handeln auf. "Ich hoffe, dass jetzt auch OB Reiter seinen Worten Taten folgen lässt und für München weitere Lockerungen umsetzt", sagte er der AZ. "Über das Alkoholverbot an bestimmten Plätzen ab 18 Uhr sollte man nachdenken." An warmen Tagen sei "diese Uhrzeit lebensfremd". Man könne doch zumindest auf 20 Uhr verschieben, sagte Pretzl, der den OB außerdem auffordert, die Maskenpflicht in der Fußgängerzone aufzuheben.

Reiter selbst meldete sich am Freitag ebenfalls erneut zu Wort. "Ich freue mich, dass die Staatsregierung viele meiner Vorschläge positiv aufgegriffen hat", ließ er mitteilen. Zur Frage, was er in seinem Aufgabengebiet selbst lockern will, sagte er nichts.

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16 Kommentare
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  • Ludwig aus Bayern am 06.06.2021 17:19 Uhr / Bewertung:

    München ist überreguliert. Es gibt zu viele Verbote, zu viele Vorschriften, zu viele Einschränkungen, die nicht dem Zweck dienen, unter dem sie eingeführt wurden.

  • köterhalsband am 05.06.2021 15:23 Uhr / Bewertung:

    Das schaut schon auf dem Foto kreuzbrecherisch ungemütlich aus.

  • Pick am 05.06.2021 16:20 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von köterhalsband

    ist gemütlich. zwingt dich niemand da zu sitzen. immer diese nörgelei.

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