Corona-Schockanrufe: Polizei warnt vor fiesen Betrügern

Gauner behauptet, der Sohn einer Rentnerin habe das Virus und fordert 41.000 Euro.
von  Ralph Hub
41.000 Euro sollte die Rentnerin für ein nicht zugelassenes Medikament gegen das Coronavirus bezahlen. (Symbolbild)
41.000 Euro sollte die Rentnerin für ein nicht zugelassenes Medikament gegen das Coronavirus bezahlen. (Symbolbild) © Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Symbolbild

München - Ein Mann, der sich als Mitarbeiter einer Münchner Klinik ausgab, meldete sich am Donnerstag telefonisch bei einer 72-Jährigen aus Alling (Kreis Fürstenfeldbruck). Er habe schlimme Nachrichten, der Sohn der Frau sei schwer an Corona erkrankt.

Betrüger fordert 41.000 Euro wegen Corona-Infektion

Die 72-Jährige war geschockt. Doch der vermeintliche Krankenhausmitarbeiter machte Hoffnung: "Unverfroren erklärte er der völlig perplexen Seniorin, dass sich die Chancen auf eine baldige Genesung des Sohns mit einem bisher in Deutschland nicht zugelassenen Medikament wesentlich erhöhen würden", sagt Andreas Ruch, Vizechef der Polizeiinspektion in Germering. 41.000 Euro sollte die Rentnerin bezahlen. Die 72-Jährige müsse finanziell in Vorleistung gehen. Die Summe würde später von der Krankenkasse zurückerstattet werden. Die 72-Jährige sollte das Geld direkt in die Englschalkinger Straße bringen, dort ist das Klinikum Bogenhausen.

21.060 Fälle von Telefonbetrug in Bayern

Der Anrufer wollte wissen, ob die 72-Jährige überhaupt so viel Geld habe. Als die Seniorin verneinte, legte der Mann sofort auf. Die Frau schöpfte Verdacht und informierte die Polizei. Am Ende stellte sich heraus, dass ihr Sohn überhaupt nicht an Corona erkrankt ist. Derzeit gibt es in Deutschland keine Corona-Medikamente zu kaufen. Die Polizei warnt. "Seien Sie misstrauisch bei derartigen Anrufen", rät Andreas Ruch.

"Gehen Sie auf keinerlei finanzielle Forderungen ein und übergeben Sie auch keinen Schmuck, Gold oder andere Wertsachen." Mindestens 21.060 Fälle von Telefonbetrug hat es im vergangenen Jahr in Bayern gegeben - dies geht aus der Antwort der Staatsregierung auf eine Anfrage der SPD-Fraktion im Landtag hervor. Dabei erbeuteten die Täter insgesamt 14,1 Millionen Euro, wie die Landtagsfraktion der Bayern-SPD am Freitag mitteilte.

 

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