Corona-Risikogruppen: Rathaus-CSU plädiert für kostenlose Taxifahrten

München - "Man kann es drehen und wenden wie man will: Die besonderen Risikogruppen - Senioren, Pflegekräfte, Ärzte - sind in einem überdurchschnittlichen Maß der Pandemie durch das Coronavirus SARS-Cov-2 ausgesetzt", schreibt die Rathaus-CSU in ihrem Dringlichkeitsantrag.
Der soll am Mittwoch (16. Dezember) im Stadtrat behandelt werden und zielt darauf ab, dass die Stadt "unverzüglich für die Dauer der
Inzidenzwert-Überschreitung von über 100" den besonderen Risikogruppen Taxifahrten ermögliche - dies entweder unentgeltlich, vergünstigt oder auf der Basis des ÖPNV-Tickets.
Eine Taxifahrt gewähre zumindest für die Wegstrecke ausreichend Abstand, der Fahrgastanteil im ÖPNV werde reduziert und das Infektionsrisiko minimiert. "Als Hilfemaßnahme in dieser Pandemie hat die Landeshauptstadt München dieser Personengruppe Taxifahrten anzubieten. Durch diese Maßnahme wird das schwer angeschlagene Taxiwesen in München finanziell gestärkt", heißt es in der Begründung.
Mit Blick auf die Umsetzung der Idee möge die Stadtverwaltung prüfen, ob entweder Taxigutscheine verteilt werden oder ob die Stadt einen entsprechenden Gesamtvertrag mit den Taxiverbänden abschließe.
Zweiter CSU-Dringlichkeitsantrag stützt Ü70-Senioren
In einem zweiten Dringlichkeitsantrag setzt sich die Rathaus-CSU konkret für die Belange der Münchner Senioren ein und fordert "ein umfassendes Konzept" für deren besseren Schutz. Das Paket soll "umgehend "umgesetzt werden und enthält unter anderem folgende Punkte:
- Zugang zu Altenheimen und Pflegeeinrichtungen nur mit einem negativen, am gleichen Tag durchgeführten und kostenlosen Schnelltest. Dies gelte sowohl für Besucher als auch für Personal.
- Unter Einhaltung dieser Schutzmaßnahmen gleichzeitig ausgeweitete Besucherkontingente für die genannten Einrichtungen zur psychologischen und emotionalen Betreuung der Senioren.
- Kostenloser Zugang zu einem ausreichenden Kontingent an zertifizierten FFP2 Masken für alle Senioren über 70 Jahren.
- Schutzmaßnahmen und Unterstützung auch für Seniorinnen und Senioren (Ü70), die nicht in Pflegeheimen sind.
"Die Infektionszahlen in den Altersheimen und ähnlichen Einrichtungen sind hoch und auch bei älteren Menschen, die selbstständig leben, ist eine hohe Ansteckungsgefahr und ein ungünstiger Verlauf einer Erkrankung zu erwarten", argumentiert die CSU-Fraktion. Gerade über die bevorstehenden Feiertage sei darüber hinaus entweder ein reger Besuchsverkehr oder eine Vereinsamung zu befürchten.