Kommentar

Corona-Listennutzung der Polizei: Versprechen gebrochen

Die AZ-Redakteurin Ruth Schormann über die staatliche Datennutzung.
von  Ruth Schormann

Während die Richter des Bundesverfassungsgerichts dem Staat bereits zum zweiten Mal auf die Finger hauen, um die Daten der Bürger zu schützen, nutzt die bayerische Polizei die Corona-Gästelisten aus Lokalen für ihre Ermittlungen – und verspielt damit bei vielen das Vertrauen darauf, dass die Exekutive hält, was die Legislative verspricht.

Das Versprechen, die Daten würden nur für eine eventuelle Infektionsketten-Rückverfolgung genutzt, ist gebrochen. Das ist schade – und Wasser auf die Mühlen jener, die den Corona-Maßnahmen ohnehin schon mindestens skeptisch gegenüber stehen. Gut, dass es die Kontroll-instanz der Judikative gibt.

Ein Hoch auf die Gewaltenteilung! Die auch in Bayern gilt.

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