Mietpreise flachen ab: Viele Münchner wollen größer wohnen

München - Münchner Mietpreise steigen weiter, aber nicht mehr so stark wie in den Vorjahren. Das ist das Ergebnis der neuesten, bayernweiten Mietmarkt-Analyse des Immobilienverbandes IVD Süd. "Das ist bemerkenswert", sagt Stephan Kippes vom IVD.
In Zahlen sieht das Ganze so aus. Zwischen Herbst 2020 und Frühjahr 2021 stiegen die Münchner Wohnungsmieten zwischen 1,7 (Bestand) und 2,5 Prozent (Neubau). Die höchsten Mietsteigerungen verzeichnete in Bayern im gleichen Zeitraum Städte wie Würzburg (4,3 Prozent, Neubau) sowie Bamberg (4,7 Prozent, Altbau).
Mietpreissteigerungen flachen ab, wachsen jedoch weiter
Auch bei Reihenmittelhäusern und Doppelhaushälften sind die Mietpreissteigerungen ein wenig abgeflacht, wachsen jedoch weiter. Reihenmittelhäuser wurden in München für 1,4 (Bestand) bis 1,9 Prozent (Neubau) teurer vermietet. Doppelhaushälften für 1,9 bis 2,5 Prozent. Spitzenreiter der Verteuerung sind hier Städte wie Passau (3,9 Prozent, Doppelhaushälfte Bestand) sowie Würzburg (4,7 Prozent, Doppelhaushälfte Neubau).
17,70 Euro beträgt in München derzeit der durchschnittliche Quadratmeterpreis für die Neuvermietung von Bestandswohnungen in guter Lage. Im 20-Jahresvergleich zeigt sich die deutliche nominale Mietpreisteigerung: Im Jahr 2000 Betrug der Quadratmeterpreis (Bestand, gute Lage) 10,30 Euro – also eine Mietpreissteigerung von 72 Prozent (inflationsbereinigt: 38 Prozent Steigerung).
Interessant ist derzeit ein deutsches Großstadtphänomen: eine Kündigungswelle bei Mietwohnungen. So bezeichnet es Eva Miller, eine Grundstücks- und Wohnungsexpertin, die seit 36 Jahren Gewerbe- und Wohnimmobilien in München vermittelt. "Die Leute wollen ein Zimmer mehr, am besten mit Garten oder zumindest Balkon", sagt Miller, "weil sie nicht wissen, ob ein weiterer Lockdown bevorsteht". Um etwa ein Drittel sei die Kündigungsrate derzeit höher.