Corona-Infizierte werden jetzt per Brief informiert

Sobald es technisch möglich ist, sollen Infizierte in Zukunft auch per SMS oder E-Mail informiert werden. Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek (SPD) rät auch dazu, ein Kontakttagebuch zu führen.
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Das Referat für Gesundheit und Umwelt verschickt nun Briefe im Falle eines positiven Corona-Testergebnisses (Symbolbild).
Das Referat für Gesundheit und Umwelt verschickt nun Briefe im Falle eines positiven Corona-Testergebnisses (Symbolbild). © Philipp Schulze/dpa/dpa

München - "Sie wurden positiv auf Sars-CoV-2 getestet, das Virus, welches die Erkrankung Covid-19 verursacht", steht in dem Schreiben. Und weiter: "Um eine Ansteckung anderer Personen zu vermeiden, wurde Ihnen vom Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) auf Basis des Infektionsschutzgesetzes eine häusliche Quarantäne angeordnet." Mit diesen Sätzen fängt das Schreiben an, das das Gesundheitsamt ab sofort an alle positiv getesteten Münchner verschickt.

Corona-Infizierte erhalten Kontaktpersonenliste per Post

Die Kontaktermittlungs-Teams, die aktuell an acht verschiedenen Standorten arbeiten, ächzen offenbar unter ihrer täglichen Arbeit. Denn aktuell bietet die Stadt 8.700 Tests pro Woche auf der Theresienwiese an, ab nächster Woche sollen es 11.000 Tests sein. Hinzu kommen aktuell 7.000 und ab kommender Woche 10.000 Tests pro Woche an mobilen Teststationen, etwa an Schulen.

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Um dem RGU die Arbeit zu erleichtern, werden infizierte Personen in dem Brief zudem gebeten, umgehend ihre engen Kontaktpersonen im privaten als auch beruflichen Umfeld zu informieren. Auch sollen Infizierte die dem Brief beiliegende Kontaktpersonenliste mit Namen und Telefonnummer von engen Kontaktpersonen ausfüllen und schnellstmöglich ans Gesundheitsamt zurücksenden. Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek (SPD) rät deshalb allen Münchnern, ein Kontakttagebuch zu führen.

Zukünftig Daten per Mail oder SMS?

Sofern die entsprechenden Kontaktdaten des Infizierten dem RGU vorliegen, sollen diese in Kürze auch per E-Mail sowie per SMS informiert werden. Aktuell sei das aber aus technischen Gründen noch nicht möglich. Zurek versicherte der AZ auf Anfrage, dass Infizierte weiterhin auch telefonisch informiert werden.

Stadtrat und Klinik-Arzt Hans Theiss (CSU) warnte am Donnerstag im Stadtrat: "Aus meiner Sicht muss jeder positiv Getestete noch am selben Tag, an dem das Laborergebnis vorliegt, telefonisch, per SMS oder E-Mail benachrichtigt werden. Ausnahmslos." Eine spätere Mitteilung würde potenziell andere Menschen gefährden.

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12 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Angelina am 20.11.2020 09:51 Uhr / Bewertung:

    Jetzt rächt es sich, dass man Jahrzehnte die Digitalisierung verpennt hat. Diese blöde DSGVO kann man getrost in die Tonne klopfen, da die Menschen durch Sozialmedia bereits alles von sich preisgegeben haben inkl. was sie Essen, wo sie Wohnen, wohin es in den Urlaub geht etc.! Besondere Vorkommnisse wie Corona soll nicht der Grund dafür sein, dass man die Leute zu spät informiert.
    Ein Kontakttagebuch führen..... echt jetzt? Wie soll das gehen, wenn man einkaufen geht? Von jedem die Kontaktdaten notieren, die sich auch im Laden befinden? Mein Tagesablauf: Zuhause- Arbeit-Zuhause (ohne ÖPNV), einmal wöchentlich einkaufen, aber nur wenn es unbedingt nötig ist. Diese Woche am Dienstag einkaufen gewesen und hatte am Donnerstag dann 6 Risikobegegnungen auf der App. Nachdem ich ansonsten nirgends war, hatte ich diese Bwegegnungen beim Einkaufen. Super!

  • am 20.11.2020 08:25 Uhr / Bewertung:

    Frau Zurek war schon in ihrer Funktion als Vorsitzende des Mietervereins ein absolutes Highlight. Ihre Ideen und Tipps die sie dort gegeben hat waren nicht immer optimal und was die Mieter der Borstei anbelangt, geradezu eine Katastrophe. Ich arbeite systemrelevant und klar, ich kann alle meine Kunden kontaktieren. Also Kontakttagebuch fällt da komplett aus. Der Informationsweg muss schneller und direkt erfolgen. Aber wenn Frau Zurek nun punkten möchte, in ihrer neuen Funktion im Gesundheitsreferat, dann sollte sie es schaffen, zusammen mit Herrn Söder mehr öffentliche Testzentren zu implementieren, die evtl. tageweise in der Zeit von 06.30 -21.00 Uhr geöffnet sind, und die Ergebnisse für Menschen, die unter diesen Umständen Reisen müssen, und schriftliche Nachweise benötigen auch schneller zur Verfügung stehen als bis jetzt. Mein erster Test war eine Katastrophe. Nach 36 Std bekam ich eine Email ihr Ergebnis ist negativ. Ich musste ins Labor fahren um den Test abzuholen. Unsäglich

  • NK am 20.11.2020 16:33 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von

    Frau Zurek ist nach wie vor Chefin des Mietervereins. Ihr Gehalt bekommt sie aus dem Job als Gesundheitsreferentin, aber nach eigener Aussage schlägt ihr Herz für den Mieterbund. Während dieser Pandemie ihr Hobby beim Mieterbund ruhen zu lassen, kommt natürlich nicht in Frage. Wie man in diesen Zeiten die beiden Jobs unter einen Hut bringen kann ist mir nicht klar.

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