Corona-Impfhotline: Besetzt, rausgeworfen und nicht zuständig
München - Meine Mutter ist 86, was bei ihr aber auf keinem Gebiet ein Problem ist, sogar computertechnisch. Dennoch habe ich beherzt beschlossen, dass ich sie gleich zum Impfen anmelde. Was tun? Googeln! Schnell kommt man auf die Homepage des bayerischen Gesundheitsministeriums. Und dort in zwei, drei Schritten zur "Terminvergabe für Impfungen". Postleitzahl eingeben, prompt erhält man die Nummer des Impfzentrums.
Corona-Impfhotline: Schwieriges Durchkommen
Ich greife zum Hörer. Besetzt, besetzt, zehn Mal besetzt. Beim elften Mal, hurra: "Sie sind in einer Warteschleife, legen Sie nicht auf" Wie lange kann so was dauern? "Sie sind Platz 19". Das ist relativ. Schon nach fünf Minuten habe ich mich auf Platz eins vorgeschoben - und es tutet. Fünf oder sechs Mal. Dann: aus der Leitung mit Besetztzeichen rausgeworfen. Dieses Spiel mache ich drei Mal mit. Gescheitert.
Ich schaue noch einmal auf die Homepage. Die gibt als zweite Möglichkeit eine bundesweite Telefonnummer an. Ich komme durch, der abgespielte Infotext fordert mich auf, mein Anliegen zu spezifizieren. Also über die Tastatur immer brav alle Fragen durch Eintippen beantworten. In vier nicht ganz unkomplizierten Schritten bin ich bei "Impfung Covid-19" gelandet. Dann wieder: Postleitzahl eingeben! Und: Ich werde zurück an Bayern verwiesen. Mit der Telefonnummer, die nie zum Erfolg geführt hat.
Zu wenig Impfdosen, abgerissene Kühlketten und jetzt noch die Unmöglichkeit, sich anzumelden. Das ist bayerische organisatorische Wertarbeit, kombiniert mit dem Habitus: Wir können es besser! Dass ich nicht lache!
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