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Corona-Demo in München: Rund 3.000 Teilnehmer - einige davon mit Messer

Am Mittwochabend waren erneut "Querdenker"-Demonstranten wie auch Gegendemonstranten auf Münchens Straßen unterwegs. Laut Polizei hatten einige der Maßnahmen-Gegner Messer dabei.
von  AZ
Polizisten kontrollieren Passanten am 5. Januar in der Fußgängerzone.
Polizisten kontrollieren Passanten am 5. Januar in der Fußgängerzone. © Sven Hoppe (dpa)

München - Am Mittwochabend haben wieder zahlreiche Menschen gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen protestiert. Der Polizei zufolge blieb die Lage weitgehend friedlich.

Auf der Theresienwiese versammelten sich in der Spitze 29 Personen, dort startete auch ein Autokorso mit 41 Fahrzeugen und 85 Teilnehmern. Zur gleichen Zeit gab es auf dem Odeonsplatz eine Gegendemonstration mit rund 400 Teilnehmern. Alle Versammlungen verliefen störungsfrei, teilte die Polizei mit. 

Polizeikette gegen Corona-Demonstranten in München

Gleichzeitig trafen sich in der Innenstadt rund 3.000 Protestler, die immer wieder versuchten, sich in kleine Gruppen zu formieren. Gegen 18.45 Uhr versuchten Demonstrierende, gemeinsam vom Marienplatz durch die Fußgängerzone zum Stachus zu laufen, das verhinderte die Polizei durch die Bildung einer Kette aber. 

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Die Beamten wiesen die Teilnehmer per Lautsprecherdurchsage auf die geltende Allgemeinverfügung der Stadt München hin, nach der nicht angemeldete, stationäre und sich fortbewegende Demonstrationen im Zusammenhang mit sogenannten Corona-Spaziergängen untersagt sind.

1.000 Polizisten in München im Einsatz

Viele kamen der Aufforderung nach, die Innenstadt zu verlassen, so die Polizei, es kam teilweise aber auch zu "starken Unmutsbekundungen". Einige Demonstrierende versuchten, die Absperrungen der Polizei zu durchbrechen, woraufhin die Beamten Schlagstöcke und Pfefferspray einsetzten. Zwei Beamte und drei Teilnehmer wurden dabei verletzt. Ein Mensch wurde wegen eines tätlichen Angriffs gegen Polizeibeamte festgenommen. Die Polizei München war mit rund 1.000 Beamten im Einsatz.

Nach Angaben der Polizei hatten mehrere Demonstranten Messer bei sich gehabt. Das sagte ein Sprecher des Münchner Polizeipräsidiums am Donnerstag. Ein 44 Jahre alter Mann aus dem Landkreis Unterallgäu befand sich demnach am Donnerstag noch in Haft. Ihm werden tätliche Übergriffe auf Polizisten und Körperverletzung vorgeworfen. Zwei weitere festgenommene Männer aus Erding und München waren am Tag danach wieder auf freiem Fuß.

Rund 1.200 Anzeigen

Nach bisherigem Erkenntnisstand kam es insgesamt zu etwa 100 Anzeigen wegen Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz, rund 1.130 Anzeigen wegen Verstößen gegen die Allgemeinverfügung und ca. 35 Strafanzeigen wegen weiterer Delikte wie unter anderem tätlicher Angriff gegen Vollstreckungsbeamte, gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr oder Beleidigung.

Insgesamt 56 Mal wurde von der Polizei der Schlagstock und ein Mal  ein Pfefferspray angewandt werden.

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