Comeback für Olympische Sommerspiele in München? Stadt setzt klares Signal

Die Stadt positioniert sich mit Blick auf eine mögliche Bewerbung um erneute Olympische Sommerspiele. Der Stadtrat stimmt für weitere Schritte.
von  AZ
Einzigartige Atmosphäre bei den European Championships 2022 in München: Die deutsche 4x100-Meter-Staffel der Frauen auf ihrer Ehrenrunde im Olympiastadion.
Einzigartige Atmosphäre bei den European Championships 2022 in München: Die deutsche 4x100-Meter-Staffel der Frauen auf ihrer Ehrenrunde im Olympiastadion. © imago/Sven Simon

München - Sehen wir nach den Spielen 1972 erneut die olympischen Ringe in München? Die Stadt hat jedenfalls ihr Interesse als möglicher Ausrichter für Olympische und Paralympische Spiele beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) hinterlegt. Das beschloss jetzt der Sportausschuss des Stadtrats.

Olympische Spiele erneut in München: Die Stadt positioniert sich 

"Die European Championships 2022 haben wieder einmal gezeigt, dass München Sportstadt ist – und sie haben eine ganz besondere Stimmung in der Stadt erzeugt. Ich kann mir vorstellen, dass das auch für Olympische Spiele gilt, falls der DOSB mit München ins Rennen gehen will", wird Oberbürgermeister Dieter Reiter in der entsprechenden Mitteilung zitiert. Klar sei aber auch, dass sich die Stadt ohne die Zustimmung der Münchner nicht bewerben werde, so Reiter.

Memorandum des Referats für Bildung und Sport bleibt ohne "rechtswirksame Folgen" 

Konkret ist das Referat für Bildung und Sport nun befugt, ein sogenanntes "Memorandum of Understanding" zu unterzeichnen, das die Grundsätze und Zielsetzungen einer potenziellen deutschen Olympia-Bewerbung beinhaltet.

Rechtswirksame Folgen würden sich daraus nicht ergeben, hieß es weiter. Dies sei erst der Fall, wenn ein endgültiges Bewerbungskonzept seitens des DOSB entwickelt und mit den darin bestimmten Ausrichterstädten oder Ausrichterregionen abgestimmt worden sei.

Sportreferent Florian Kraus: "Politik muss final entscheiden"

Sportreferent Florian Kraus betont: "München ist Sportstadt – und mit dem nun beschlossenen Vorgehen machen wir deutlich, dass wir uns Olympia in München grundsätzlich vorstellen können."

Sollte der DOSB entscheiden, sich mit München als Ausrichterstadt für Olympia bewerben zu wollen, werde das Referat für Bildung und Sport  den Stadtrat über alle damit einhergehenden Pflichten und Kosten informieren: "Dann muss die Politik final entscheiden."

Das nun vom Stadtrat beauftragte Vorgehen stellt den Angaben zufolge sicher, dass München sich einer Bewerbung des DOSB gegenüber unterstützend verhält. Zudem sei klar, dass sich die Landeshauptstadt München nur für Sommerspiele ins Spiel bringen wird, Planungen für Olympische Winterspiele sollen nicht aufgenommen werden.

Noch einmal Olympia in München? Gegebenenfalls Bürgerentscheid

Ebenfalls soll die Stadt sich als sogenanntes "Hauptcluster" bewerben, also mit maximaler (Aus-)Nutzung vorhandener Sportstätten und der Bereitstellung eines Olympischen Dorfes. Eine Rolle als "Nebencluster" (eine oder mehrere Sportstätten, Unterbringung der Sportler in Hotels) wird aber noch nicht gänzlich ausgeschlossen.

"Sollte München als Standort für Olympische und Paralympische Spiele ausgewählt werden, wird 2024 erneut der Stadtrat befasst – dann muss final über den Verbleib im Bewerbungsverfahren entschieden und gegebenenfalls ein Bürgerentscheid vorbereitet werden", teilt die Stadt mit.

Erst im Zuge der Zustimmung aller beteiligten Städte und der jeweiligen Bevölkerung würde dann im Rahmen des internationalen Bewerbungsverfahrens ein Konzept zur Vorlage beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) entwickelt.

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