Cocktails wie bei Carrie

Hier erzählen Münchner, wie sie ihr Wochenende verbringen: Heute ist das Angela Dreier, die Besitzerin eines Geschenkeladens, die trotz des Weihnachtsgeschäfts Nischen der Ruhe findet
von  Laura Kaufmann
Königin des Krimskrams: Angela Dreier in ihrem „Breitengrad“ an der Schellingstraße.
Königin des Krimskrams: Angela Dreier in ihrem „Breitengrad“ an der Schellingstraße. © Petra Schramek

Von Angela Dreier

Die gelernte Industriekauffrau (48) betreibt den Geschenkeladen „Breitengrad“. Sie lebt mit Mann und Sohn in Aubing.

 Dass das Breitengrad in der Schellingstraße gelandet ist, ist eigentlich Zufall. Eine befreundete Industriekauffrau und ich, wir wollten uns beruflich verändern, schlugen die Zeitung auf – und die Anzeige war die erste, die uns ins Auge sprang. 16 Jahre ist das her, im Viertel kennt man uns. Wer ein Geschenk braucht, findet es hier. Das Sortiment suche ich auf Messen und tausche mich mit Geschenkeläden
in anderen Städten aus. Das reicht von der solarbetriebenen Wackelblume bis zu den bestickten Filzpantoffeln.

Die Maxvorstadt ist mir ans Herz gewachsen. Wenn ich mich mit meinen Freundinnen treffe, gehen wir oft hier weg. Ich mag das Gemütliche am Viertel, und es gibt jede Menge nette Kneipen. Das Mittagessen bringt uns zum Beispiel das benachbarte Schall und Rauch vorbei. Ich liebe indisches Essen, scharf muss es sein, und eines findet sich immer auf der Tageskarte Und es schmeckt immer gut. Die Vorweihnachtszeit ist für einen Geschenkeladen natürlich der pure Stress. Aber wenn ich nach Feierabend noch ausgehe, dann direkt vom Breitengrad aus.

Dann ist es schon nach acht, viele Lokale sind voll, aber dann ziehen wir weiter zum nächsten, es gibt ja genug. Im Atzinger in der Schellingstraße zum Beispiel finden wir immer ein Plätzchen, und mit bayerischer Küche wird auch jeder glücklich. Neulich sind wir im Kaisergarten in der Kaiserstraße gelandet: Auch eine tolle Adresse für gute, bayerische Küche, und der sehr freundliche, zuvorkommende Service hat mich echt beeindruckt. So etwas gibt’s nicht überall.

Italienisch haben wir schon gut im Lori’s in der Loristraße gegessen, und das Preisniveau ist auch okay. Da ist es besonders im Sommer schön, die haben eine große Terrasse. Die hat übrigens auch der Gartensalon in der Amalienpassage, und auch drinnen hat das Café eine schöne Atmosphäre. Die machen all die zusammengetragenen Sachen, das bunte Geschirr aus. Und das Essen ist gut und frisch, von den selbstgemachten Kuchen will ich gar nicht erst reden.

Ähnliches spricht für die Aroma Bar in der Pestalozzistraße – die habe ich neulich entdeckt, und sie erinnert mich an Amsterdam.

Die Anlaufstelle für mich und meine Mädels am Wochenende ist der Bayerische Hof. Im Nightclub sind tolle Konzerte, leider meist donnerstags. Und im Trader Vic’s schlürfen wir tolle Cocktails. Dann geht es bei uns zu wie bei den Damen von Sex and the City. Wir sind auch alle sehr unterschiedlich, und entsprechend entwickeln sich die Gespräche.

Zur Zeit komme ich aber ziemlich geschafft von der Arbeit, da ist Ausgehen nicht immer drin. Am Sonntag stehe ich als erste auf, trinke jede Menge Kaffee, kuschele mich auf’s Sofa und esse mit meiner Familie zu Mittag. Und ich gehe gern Tennis spielen am Wochenende, mit meinen Mädels oder meinem Mann. Der Tatort-Typ bin ich nicht: Ich schaue lieber „Navy CIS“.

 

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