Claudia Tausend kandidiert wieder für den Bundestag

Münchens SPD-Chefin, Claudia Tausend, holt bei der Nominierung nur ein mäßiges Ergebnis.
von  Felix Müller
Claudia Tausend: "Natürlich hätte ich mir mehr Zustimmung gewünscht."
Claudia Tausend: "Natürlich hätte ich mir mehr Zustimmung gewünscht." © SPD

München - Claudia Tausend hat hörbar schlechte Laune. Am Mittag nach ihrer Nominierung für die SPD-Kandidatur im Münchner Osten erreicht die AZ sie am Telefon. Von ihrem internen Ergebnis - 52 von 71 Stimmen - hält die München-Chefin offenbar wenig. "Ich habe in Berlin gute Arbeit gemacht und in München zwei Jahre lang Kommunalwahlkampf", schimpft sie, "natürlich hätte ich mir da mehr Zustimmung gewünscht."

Das Wort "froh" fällt dann immerhin doch noch. Tausend sagt, sie sei froh, dass die SPD die Aufstellungsversammlung hinter sich gebracht habe, bevor möglicherweise neue Corona-Regeln das unmöglich machen.

Claudia Tausend: Seit 2013 im Bundestag

Die 56-Jährige gehört dem Bundestag seit 2013 an, zuvor saß sie im Stadtrat. Im Osten holte bei den Wahlen 2013 und 2017 der junge CSU-Mann Wolfgang Stefinger das Direktmandat, Tausend zog über die Liste ein. Als SPD-Vorsitzende in der Stadt hat sie die Partei seit 2013 einerseits in ruhigere Gewässer geführt, aus der Partei war stets nur wenig Widerspruch gegen sie zu hören. Andererseits ist die SPD, die sich einst stolz die München-Partei nannte, bei den vergangenen Wahlen immer weiter geschrumpft.

18 Stimmen erhielt bei der Nominierung ein gewisser Jürgen Fernengel, seines Zeichens Ortsvereinschef in der Au. Mund abwischen, nach vorne schauen, wie soll jetzt der Wahlkampf aussehen? "Das ist noch lange hin", brummt Claudia Tausend am Mittwoch. "Den Wahlkampf können wir in dieser Corona-Situation überhaupt noch nicht planen."

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.