City-Parks: Mehr Drogen, mehr Körperverletzungen
In den Parks der Innenstadt steigt die Kriminalität seit 2010 an - das belegen Zahlen, die die Polizei auf Anfrage der AZ veröffentlicht. Ein Grund für den Anstieg: Die Feiermeile Sonnenstraße
MÜNCHEN - Viele Münchner fühlen sich in den Parks in der Innenstadt nicht wohl - andere haben regelrecht Angst, dorthin zugehen. Das zeigen die vielen Klagen, die die AZ in den vergangenen Tagen erreichten.
Jetzt zeigt eine Anfrage der Abendzeitung bei der Polizei: Die Angst ist gar nicht mal so unberechtigt.
Nicht erst seit der Attacke auf den 18-Jährigen im Herzog-Wilhelm-Park sind Grünanlagen in der City Brennpunkte für die Polizei. Tagsüber gelten sie als „langjährige Treffpunkte von Personen aus sozialen Randgruppen“ und werden verstärkt bestreift. Nachts werden sie, seitdem sich das Nachtleben in die Innenstadt verlagert hat, vermehrt von Partygängern genutzt, die dort vor- oder nachglühen.
Während im Nußbaumpark am Sendlinger Tor die Zahl der Straftaten seit der Installation von Videokameras erkennbar zurückgegangen ist, steigt die Zahl der Delikte im Herzog-Wilhelm-Park. Im ersten Halbjahr 2012 rückte die Polizei wegen fünf gefährlichen und neun einfachen Körperverletzungen dorthin aus. Ein Opfer wurde beraubt, außerdem wurden 14 Drogendelikte aktenkundig.
Im Alten Botanischen Garten registriert die Polizei ebenfalls eine Zunahme, sowohl in der Gesamtkriminalität als auch bei gefährlichen Körperverletzungen und Drogendelikten.
Die Gesamtzahl der Delikte ist seit 2010 kontinuierlich gestiegen. Markant ist, dass die gefährlichen Körperverletzungen alle nachts passiert sind, während in den Clubs entlang der Sonnenstraße das Nachtleben tobte.
Die Straftaten „stehen somit im Zusammenhang mit der Veranstaltungsszene Innenstadt“, sagt ein Polizeisprecher.
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