Chemtrails über München?! Flugzeuge sorgen für Aufregung
München - Chemtail-Legenden sind nicht totzukriegen, die Anhänger derartiger Verschwörungstheorien auch mit rationalen Argumenten nicht vom Gegenteil zu überzeugen. Trotzdem hier der Versuch, aufgeregte Gemüter zu beruhigen, nachdem am Mittwochnachmittag Flugzeuge am Himmel ihre Kreise zogen und entsprechende Kondensstreifen hinterließen.
Ein Gastronom aus Sardinien, der zu Besuch in München ist, rief gegen 14.30 Uhr in der Polizeieinsatzzentrale an. Zwei Maschinen würden über Neuhausen kreisen und Substanzen ablassen, behauptete er. Von "giftigem Nervengas" sprach der 55-Jährige. Gut ein Dutzend weitere besorgte Bürger meldeten sich bei der Polizei, andere riefen direkt bei der Flugsicherung am Airport an.
Eurofighter übten woanders
Eine Sprecherin der Bundeswehr erklärte, es habe sich um sechs Eurofighter der Luftwaffe gehandelt. Sie befanden sich auf einem angemeldeten Übungsflug. Die Piloten führten Flugmanöver durch, daher die Kondensstreifen.
Die Maschinen waren nicht über der Stadt, wie manche beobachtet haben wollen. Sie flogen über dem Allgäu, was Radaraufzeichnungen der Luftraumüberwachung belegen. Bei Kondensstreifen handelt es sich um Wolken, die in der Kiellinie eines Flugzeugs entstehen, wenn in der Flughöhe die Luft ausreichend kalt und feucht ist, erklären Piloten.
Also kein Nerven-Gas! Den goldenen Alu-Hut am Bande gibt es dagegen tatsächlich. Er wird von eine Berliner Initiative als Auszeichnung für besonders absurde Pseudo-Wissenschaft und Verschwörungstheorien vergeben.
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