Chefin des Romina's: Das ist meine Rentenversicherung und mein Leben

Romina’s in Sendling-Westpark überlebt dank der Gäste und dank des Vermieters.
Jasmin Menrad |
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Seit 35 Jahren für ihre Gäste da: Lenka Timmermann.
Bernd Wackerbauer Seit 35 Jahren für ihre Gäste da: Lenka Timmermann.

München - Täglich fährt Lenka Timmermann (67) nach München rein und schaut in ihrer Kneipe "Romina’s" nach den Blumen und der Post.

Timmermann bekommt zur Zeit viel Post – mehrmals sogar anonyme Briefe. "Umsatzentschädigung für Homedrinking" oder "Für dein Überleben" schreiben die unbekannten Spender und geben großzügiges Trinkgeld – bis zu 100 Euro.

"Ich bin die Kummertante und ich kümmere mich", sagt Timmermann über ihre Rolle als Wirtin. Seit 35 Jahren steht sie im Romina’s in Sendling-Westpark hinter dem Tresen. Benannt hat sie ihre kleine Bar nach ihrer Tochter, aber Lenka Timmermann ist es gewohnt, als Romina angesprochen zu werden.

Kneipenchefin: "Ich habe keine Angst vor der Zukunft"

Über hundert Nummern von Stammgästen hat sie im Handy. Ein- bis zweimal die Woche schreibt sie zur Zeit ihre Gäste an. Morgen um 17 Uhr können sie Schweinefilet mit Sahnesoße und Reis bei ihr abholen. "Damit ich wenigstens ein bisschen was verdiene", sagt Timmermann. Wenn in zwei Wochen die Speisewirtschaften wieder aufmachen dürfen, wird sie ihre Kneipe auch aufmachen. Denn gute Hausmannskost gab es bei Romina’s immer – auch wenn sie vom Getränkeumsatz lebt.

"Wenn der Betrieb nach dem Neustart normal weitergeht, habe ich keine Angst vor der Zukunft", sagt Timmermann. Bei Romina’s sind die Tische sowieso großzügig gestellt, um Abstandsregeln sorgt sie sich nicht. Großzügig ist auch ihr Vermieter, der das Lokal von seinen Eltern geerbt hat. Er hat der Wirtin eine Monatsmiete erlassen. "Ich bin so glücklich, solche Stammgäste und einen solchen Vermieter zu haben", sagt Timmermann. "Sonst würde ich es nicht durch diese schwere Zeit schaffen."

Sie hat sich an die AZ gewandt, um sich für die Unterstützung zu bedanken und will noch mehr Menschen animieren, ihre Stammlokale zu unterstützen. Ans Aufhören möchte sie nicht einmal denken. "Das wäre ganz furchtbar. Ich kann nicht zumachen. Das ist meine Rentenversicherung und mein Leben."

Lesen Sie auch: Münchner Gastronom - "Der Neustart kostet schon im Vorfeld Geld"

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