Chef plündert Bank: Hat er noch mehr veruntreut?

Trotz Vorstrafen konnte Manuel Sch. (30) Chef der Münchner Bank in Gräfelfing werden. Doch das ging nicht lange gut. Der Direktor klaute 270000 Euro aus dem Tresor des eigenen Instituts. Jetzt überprügt die Kripo weitere Arbeitgeber, ob auch bei ihnen Geld in der Kasse fehlt.
von  Abendzeitung
Plünderte Tresor und floh nach Südfrankreich: Manuel Sch. (30).
Plünderte Tresor und floh nach Südfrankreich: Manuel Sch. (30). © az

GRÄFELFING/MÜNCHEN - Trotz Vorstrafen konnte Manuel Sch. (30) Chef der Münchner Bank in Gräfelfing werden. Doch das ging nicht lange gut. Der Direktor klaute 270000 Euro aus dem Tresor des eigenen Instituts. Jetzt überprügt die Kripo weitere Arbeitgeber, ob auch bei ihnen Geld in der Kasse fehlt.

Hat der Betrüger-Banker Manuel Sch. noch viel mehr Geld veruntreut? Die Ermittlungen gegen den jung-dynamischen 30-Jährigen, der trotz Vorstrafen Chef der Münchner Bank in Gräfelfing wurde, sind noch lange nicht abgeschlossen. Die Ermittler überprüfen derzeit auch frühere Arbeitgeber. Eine mögliche Schadenssumme von etwa einer Million Euro steht im Raum.

Als sicher gilt, dass Manuel Sch. am 28. Januar in der Münchner Bank in Gräfelfing 270000 Euro veruntreut hat. Unter einem Vorwand trickste er seinen Kollegen aus. Auf dem Weg zum Tresor schickte ihn Manuel Sch. kurz weg. Die wenigen Minuten nutzte er, um einen Teil der Tageseinnahmen beiseite zu schaffen und im Vorraum zu verstecken. Später holte er das Geld, flüchtete. Das geschah einen Tag, bevor ihm gekündigt werden sollte. Die Personalabteilung hatte herausgefunden, dass Sch. wegen Betrugs bei der Polizei aktenkundig war.

In dieser Woche wurde der 30-Jährige von Münchner Zielfahndern in Südfrankreich geschnappt. Dort wartet er nun auf seine Auslieferung.

Manuel Sch. beschrieb sich selbst als „locker, aber diskret“, „jugendlich aber erfahren“ sowie als integer, seriös und wagemutig. An Selbstbewusstsein scheint es dem Wirtschaftsjuristen und Bankkaufmann mit Filialleiter-Erfahrung nicht gemangelt zu haben. Angeblich war er gern in Spielbanken unterwegs. Von dem veruntreuten Geld gibt es bislang jedenfalls noch keine Spur.

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