Chef der Reinigungsfirma muss jahrelang hinter Gitter

Der Chef der Reinigungsfirma des ehemaligen Wiesn-Festzelts Winzerer Fähndl muss für mehr als viereinhalb Jahre ins Gefängnis. Der Mann hatte über Jahre hinweg rund 300 Mitarbeiter schwarz angestellt.
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Das Winzerer Fänhdl, heute Paulaner, ist mit 8.450 Plätzen das größte Zelt auf der Wiesn. 2018 durchsuchten Zollbeamte das Zelt.
AZ-Archiv Das Winzerer Fänhdl, heute Paulaner, ist mit 8.450 Plätzen das größte Zelt auf der Wiesn. 2018 durchsuchten Zollbeamte das Zelt.

München - Nach dem Zapfenstreich kamen die Fahnder: Am 1. Oktober 2018 kam es auf dem Oktoberfest zu einem aufsehenerregenden Einsatz von bewaffneten Zoll- und Polizeibeamten: Das größte Festzelt auf der Wiesn, das Winzerer Fähndl (heute Paulaner Festzelt), wurde komplett abgeriegelt und stundenlang durchsucht.

Die Fahnder hatten einen Durchsuchungsbeschluss dabei. Die Razzia war der Höhepunkt aufwendiger Ermittlungen. Der Verdacht: Schwarzarbeit, Steuerstraftaten und Insolvenzdelikte. Im Fokus der Ermittler waren aber nicht die Wiesn-Wirte Peter Pongratz und Arabella Schörghuber, sondern Akram A., der Chef der Reinigungsfirma im Zelt. Die Beamten nahmen den 38-Jährigen fest, seitdem saß er in Untersuchungshaft. Winzerer Fähndl: Nach dem Zapfenstreich kam die Polizei

Chef der Reinigungsfirma hat 3,5 Millionen Euro hinterzogen

Der Unternehmer, dessen Mitarbeiter außerdem am Nockherberg und in der Grünwalder Einkehr putzten, erhielt am Mittwoch sein Urteil. Das Landgericht München verurteilte ihn zu einer Haftstrafe von vier Jahren und sechs Monaten. Ihm wurden unter anderem Hinterziehung von Sozialabgaben und Steuern in Höhe von 3,5 Millionen Euro und Insolvenzverschleppung nachgewiesen.

Der Mann hatte laut Mitteilung des Hauptzollamtes München in den Jahren zuvor insgesamt rund 300 Personen beschäftigt, für die er aber keine oder kaum Abgaben zahlte und somit schwarz anstellte. Alleine im Winzerer Fähndl arbeiteten rund 70 bis 80 Personen für Zelt- und Toilettenreinigung sowie für die Küche, auch für den Münchner Flughafen waren 20 bis 30 Personen als Küchenpersonal schwarz angestellt.

Angeklagter legte Geständnis ab

Indem er wiederholt Firmen gründete, die er später in die Insolvenz trieb und Strohmänner als Scheingeschäftsführer einsetzte, versuchte Akram A. erfolglos die Straftaten zu verschleiern. Er legte bereits im Laufe des Prozesses ein Geständnis ab, was sich strafmildernd auf das Urteil auswirkte.

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