Chaostage am Flughafen München: Weshalb hier so viele Koffer lagern

Gestrichene Flüge, gestrandete Koffer: Das Chaos am Münchner Flughafen deutet auf einen unruhigen Sommer hin.
Jan Krattiger
Jan Krattiger
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
16  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Koffer-Chaos am Flughafen München
Koffer-Chaos am Flughafen München © privat

München - "Entspannt und ziemlich stabil" sei die Situation aktuell in München was den Verkehrsfluss betrifft, so ein Sprecher des Flughafens. Das ist natürlich eine Frage der Perspektive, denn das europaweite Chaos an den Flughäfen ist auch in München angekommen – wenn auch vielleicht nicht ganz so heftig wie zum Beispiel in Amsterdam. 

Flughafen München: Flüge gestrichen, Koffer warten

Aber auch hier: Die Lufthansa hat bereits Flüge gestrichen und es werden weitere dazukommen, auch kurzfristig. Und dann sind da noch die herrenlosen Koffer, die in München gestrandet sind. Tausende waren es noch vor einer Woche, um die 1.000 seien es nach wie vor, wie ein AZ-Leser bei seiner Ankunft am Sonntag zeigt. 

Koffer-Chaos am Flughafen München
Koffer-Chaos am Flughafen München © privat

Unter den gestrandeten Koffern sind auch solche, die bereits seit Mitte Juni unterwegs sind oder solche, die medizinisches Material beinhalten. Auffällig ist auch, dass sie überall herumstehen, wo sonst Platz ist für Reisende ist. Der Eindruck des AZ-Lesers: "dass es den Mitarbeitern ziemlich egal ist und sich keiner um die Koffer kümmert."

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Flughafen: Am Personal liegt's nicht

Kann da der Flughafen nichts tun? "Die Koffer werden von den Airlines betreut. Die sind dafür zuständig, dass gestrandete Koffer möglichst schnell identifiziert und an die rechtmäßigen Besitzer zurückgeleitet werden", so der Sprecher des Flughafens. Es sei grundsätzlich ihr Bestreben, dass Koffer nicht allzu lang dort gelagert würden, "aber es kann sein, dass vorübergehend mal solche größere Mengen dort zu sehen sind." 

An mangelndem Personal liege es jedenfalls nicht: Der Flughafen hat während der Pandemie "nur mit Augenmaß Personal abgebaut" und sei aktuell bei einem Stand von circa 8.700 Beschäftigten (vor der Pandemie waren es 10.000). Dazu passend: Der Luftverkehr liege bei etwa 75 Prozent des Vorkrisenniveaus. 

Tipp: 2,5 Stunden vor Abflug dort sein

Was das aktuelle Chaos auf jeden Fall zeigt, ist wie eng vernetzt und fragil das internationale System Luftfahrt ist, und welche Schwierigkeiten beim Hochfahren nach über zwei Jahren Krise sich plötzlich zeigen. 

Für alle Urlauber, die im Sommer per Flugzeug unterwegs sein wollen, gilt vor allem eins: Geduld mitbringen. Der Flughafen empfiehlt, mindestens 2,5 Stunden vor Abflug im Terminal zu sein und wenn möglich online oder sogar bereits am Vorabend einzuchecken. 

All das natürlich unter der Voraussetzung, dass der Flieger auch wirklich abhebt und nicht gecancelt wurde.

Eine Anfrage an die Lufthansa wurde bis zum Zeitpunkt der Publikation dieses Artikels nicht beantwortet.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
16 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Matze-G am 06.07.2022 23:51 Uhr / Bewertung:

    Ich habe ja echt böse Kritiken bekommen auf meinen Bericht vom 5.7., aber wartet mal ab ...ab 21.7. wird kein Gas mehr kommen ....dann wird das Chaos grösser sobald die Heizsaison beginnt.
    Wir werden keine Heizungen mehr haben ...ob auf Airports..oder in Firmen....dann wirds kalt und sehr teuer.....und unsere Ampelregierung kommt gewaltig ins schwitzen.
    Dann kommt das Problem mir Wasser-, Holz,....und vielen anderen Rohstoffen.....???? Wer soll es liefern???
    Ach ja , noch kommt der grösste verarbeitet Stoff ....Diesel noch aus Russland...aber abwarten.
    Putin hat eine grosse Pipeline gebaut ...die kurz vor der Fertigstellung durch die USA boykotiert wurden...mit Erpressung der Firmen aus der Schweiz.
    Wir haben sozialen Sprenstoff in Deutschland ...sobald die Heizung kalt bleibt...sobald kein warmes Wasser mehr aus dem Hahn kommt.
    Die USA haben viele Kriege geführt , und wurden nie boykotiert,,,,,,Google, Mc Donalds, COCA Cola.....alle verdienen noch Millarden in Deutschland.

  • Wendeltreppe am 08.07.2022 10:56 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Matze-G

    Zum 1. Satz: Mit Recht!
    Aber leben Sie am besten so, wie Sie leben "wollen"..

  • Leserin am 05.07.2022 23:16 Uhr / Bewertung:

    Wer jetzt fliegt oder am Wochenende mit dem 9 Euro Ticket unterwegs ist, bucht das Chaos mit. Es ist alles bekannt. Es passiert. Und danach regen sich alle auf.
    Die Lufthansa macht's richtig. Sie erhöht die Ticketpreise. Schliesslich sind es jetzt alles Abenteuerreisen.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.