Chaos- Wochenende in München: Ude gibt der DFL die Schuld
MÜNCHEN - Überfüllte Straßen, gesperrte Bahnhöfe. Am Freitag und Samstag ging in der Innenstadt gar nichts mehr. Oberbürgermeister Christian Ude macht den Bundesliga-Spielplan dafür verantwortlich und greift die Deutsche Fußball Liga (DFL) an.
Am letzten Wiesn-Wochenende noch einmal schnell aufs Festgelände pilgern – für hunderttausende Münchner endete dieses Vorhaben am Freitag und Samstag in Kilometer langen Staus oder restlos überfüllten U-Bahnen. Die Polizei verzeichnete rund um das Festgelände, aber auch in der gesamten Innenstadt und am Olympiazentrum ein „erheblich gestiegenes Verkehrsaufkommen“. Mitunter standen Autofahrer stundenlang im Stau.
Gar nichts ging mehr an der Hackerbrücke: Am Feiertag und am Samstag musste der Abschnitt für den Fahrzeugverkehr komplett gesperrt werden, um den an- und abreisenden Wiesnbesuchern den Raum zu überlassen. Teilweise war an den Auf- und Abgängen der Brücke nur „Blockabfertigung“ möglich.
Wer stattdessen auf die U-Bahn umstieg, hatte auch nicht viel mehr Glück: Rund vier Mal so viele Fahrgäste wie üblich sorgten dafür, dass ganze Bahnhöfe gesperrt werden mussten. Vor allem durch den Pendelverkehr zwischen der Allianz Arena in Fröttmaning und der Theresienwiese kam es auf den Linien U3 und U6 zu erheblichen Behinderungen. Nach dem Ende des Bundesliga-Spiels des FC Bayern ging ohnehin gar nichts mehr
In einigen Geschäften in der Innenstadt, aber auch im Olympiaeinkaufszentrum (OEZ) wurden die Besucher deshalb mit Durchsagen zum längeren Verweilen aufgefordert, um den Verkehrs-Infarkt zu entgehen. Nebenbei wurde so allerdings auch die Umsätze gesteigert.
Ude: "Ich bin ernsthaft verstimmt"
Oberbürgermeister Christian Ude machte als Hauptschuldigen der Verkehrs-Störung gestern die Deutsche Fußball Liga (DFL) aus, die erneut auch an den Wiesn-Samstagen Heimspiele des FC Bayern stattfinden ließ: „Deshalb bin ich ernsthaft verstimmt“, sagte Ude, der seit Jahren darum bittet, Überschneidungen zu vermeiden: „Mit ein bisschen Fantasie wäre das locker möglich.“ Im nächsten Jahr will es Ude deshalb wieder versuchen: „Aber anscheinend muss erst etwas passieren, ehe die DFL handelt.“
Die Bedrohlichkeit der Lage hat auch die Wiesn-Chefin Gabriele Weishäupl erkannt: In der Sicherheitslage-Konferenz soll der Ansturm der Massen erneut thematisiert werden: „Wir werden an der Verbesserung des Sicherheitskonzepts arbeiten“, sagte Weishäupl.
Daniel Aschoff, Ralph Hub